Das Auge wohnt mit

14. Juni 2017


Der Todestag des berühmten Malers und Bildhauers Max Ernst jährte sich 2016 zum vierzigsten Mal. Was die wenigsten Besucher der zahlreichen Ernst-Ausstellungen wissen: Bei einigen der aufwendigen Exponate handelt es sich nicht um Auftragsarbeiten des Künstlers, sondern um Bauelemente seines Hauses in der südfranzösischen Ardèche, das er Ende der 1930er-Jahre bewohnt hat. Von Anja Gröner 

Vögel, Sirenen und Minotauren bevölkerten Haus und Garten, waren in das Mauerwerk eingearbeitet oder auf die Türen gemalt. Viele der Kunstwerke wurden später herausgelöst und gelangten über Umwege in Galerien und Museen – einzig das große Relief auf der Außenmauer des Hauses ist heute noch zu sehen.

Aus eintönig wird bunt

Zwar muss es nicht für alle daheim so exotisch zugehen wie bei Max Ernst – dennoch können Kunstwerke in der Bausubstanz eines Wohnhauses mehr bewirken als nur eine optische Abwechslung. Vor allem gemischt genutzte Gebäudeteile sind allzu oft rein funktional angelegt: Eintönige Hausflure und Treppenhäuser werden mit einem robusten Bodenbelag und einer Wandfarbe versehen, die nicht nach geschmacklichen Kriterien ausgesucht, sondern aus praktischen Gründen gewählt wurde. Dabei kann eine anspruchsvolle Wandmalerei oder eine Lichtinstallation Wunder bewirken, wenn sie symbolisch die Raumfunktion aufgreift – beispielsweise eine nach oben wuchernde Ranke oder ein Baum für den Treppenaufgang.

Den vollständigen Beitrag von Anja Gröner, lesen Sie in der aktuellen Juniausgabe der AIZ. S 44/45