Die Fotografie ist unsere Sprache

21. Februar 2019


Maklerportrait: Greens Immobilien

Galerie und Maklerbüro unter einem Dach: Das Konzept des Immobilienunternehmens Greens Immobilien ist auf den ersten Blick ungewöhnlich. Doch die Geschichte hinter dem Unternehmen macht schnell klar, dass Immobilien und Kunst besser zusammenpassen, als man vielleicht denkt.

Von Johanna Böhnke

Andreas Schmelzer gründete die Greens GmbH im Jahr 2014. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits einen Maurermeister, war geprüfter Immobilienbewerter und hatte eine Ausbildung zum Fotografen abgeschlossen. Letztere absolvierte er berufsbegleitend neben seiner Arbeit als Büroleiter bei Engels & Völkers. „Ich habe mich immer darüber geärgert, dass wir Fotografen engagiert haben, die gar keine Affinität zur Immobilie haben. Die Fotografie ist schon seit jeher mein Steckenpferd. Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir mit 13 von meinem Konfirmationsgeld gekauft. Als ich vom Bau in den Immobilienvertrieb gewechselt habe, habe ich deshalb schon bald mit der Fotografenausbildung begonnen, um selbst bessere Immobilienfotos zu machen“, erzählt er.

Als er 2012 dann in der Abendschule Kurse für seine Meisterprüfung zum Fotografen belegte, lernte er Francesca Lo Vasco kennen. Die Fotografin ist heute Art Direktorin bei Greens Immobilien. Ein Beruf, den es in der Immobilienbranche wohl nur selten gibt. Sie kümmert sich nicht nur um hochwertige Immobilienfotos und ansprechende Exposés, sondern organisiert auch den Betrieb der Galerie.

Ein besonderer Fokus auf den Immobilienfotos war Andreas Schmelzer in seinem Unternehmen von Anfang an wichtig: „Die Fotografie ist unsere Sprache. Auch wenn man das zunächst vielleicht gar nicht denkt: Immobilien sind ein sehr emotionales Thema. Da sagt ein Bild oft mehr als tausend Worte.“ Wenn Schmelzer und Lo Vasco eine neue Immobilie betreten, wissen sie meist sofort, wie sie diese fotografieren wollen. „Wir wollen auf unseren Fotos eine Atmosphäre erschaffen. Dafür arbeiten wir auch viel mit Beleuchtung und versuchen, die Immobilien zur richtigen Tageszeit abzulichten“, erklärt Francesca Lo Vasco.

Die Idee zur Galerie kam den beiden bei der Besichtigung der Büroräume. „Wir hatten hier den Platz und dachten uns: Unsere Fotos stellt sonst niemand aus. Warum machen wir es nicht einfach selbst?“, erinnert sich Schmelzer. Zunächst gab es in der Galerie also nur die eigenen Bilder zu sehen. Mit der Zeit hat sich die Galerie jedoch zu einem beliebten Kulturzentrum in der Nachbarschaft etabliert. Neben Ausstellungen und Vernissagen finden hier auch weitere Veranstaltungen wie Lesungen oder Akustikkonzerte statt.

„Aus geschäftlicher Sicht lohnt sich die Galerie auf jeden Fall. Sie hilft uns, mit Eigentümern in Kontakt zu kommen. Leute werden auf den Vernissagen auf unser Immobilienunternehmen aufmerksam oder kommen erstmal in unsere Galerie, um sich die Bilder anzusehen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Im Laufe des Gesprächs erzählen sie dann meist, dass sie auch eine Immobilie verkaufen möchten“, berichtet Andreas Schmelzer von seinen Erfahrungen. Doch die geschäftliche Komponente ist nicht der einzige Grund für die Galerie: „Das ist natürlich auch eine Herzensangelegenheit und macht uns natürlich wahnsinnig viel Spaß.“

GALERIE 14 klein