Fast 30 Jahre lang war Günter Brittnacher das Herz der EIA. Bald heißt es für ihn: Loslassen und die anderen schönen Dinge des Lebens genießen. Sein Ruhestand steht kurz bevor. Auf der Mitgliederversammlung des IVD am 2. Juni 2022 in Bochum wurde Günter Brittnacher für seine großartigen Verdienste für den IVD und die EIA geehrt.
Von Jürgen Michael Schick, IVD-Präsident
Wenn man spät nachts oder ganz früh morgens durch Saarbrücken geht, dann schläft die Stadt. Alles schläft. Nur einer ist wach — Günter Brittnacher. So war das in den vergangenen knapp 30 Jahren. Freunde und Weggefährten von Günter Brittnacher sagen alle das Gleiche: Sie kennen niemanden, der so viel arbeitet und vor allem mit so viel Herzblut arbeitet. Günter Brittnacher ist das Herz der Europäischen Immobilien Akademie (EIA). Und dieses Herz schlägt eben zu jeder Tageszeit.
Was alle seine Weggefährten auch sagen: Er ist ein liebenswerter Workaholic. Aber er ist auch ein Familienmensch. Er ist ein Motivator. Er ist ein Konzeptions-Genie. Er ist ein Menschenkenner. Er ist ein Strippenzieher bis hinein in die Politik. Er ist die Gelassenheit in Person. Und: Er ist ein Visionär. Das alles stimmt.
Die EIA wurde im Herbst 1993 vom IVD — besser gesagt vom Vorgängerverband VDM — gegründet. Günter Brittnacher war ein Mann der ersten Stunde. Im Zweiergespann — mit Volker Wehrum — leiteten beide in den ersten Gründungsjahren die Geschicke der neuen Akademie, bis Günter Brittnacher die Leitung der EIA dann komplett übernahm. Er hat das Baby EIA mit den Jahren erwachsen gemacht. Dass die EIA als staatlich anerkannte und zertifizierte Fachschule des IVD fest im Aus- und Fortbildungssektor für immobilienwirtschaftliche Berufe etabliert ist, das ist seinem aufopferungsvollen Engagement zu verdanken. Diese Zahlen sprechen für sich: Seit Gründung der EIA hat Günter Brittnacher 10.000 Lehrgangsteilnehmer begleitet. Rechnet man die Teilnehmer von Seminaren und Webinaren mit dazu, dann dürften das deutlich mehr als 20.000 Teilnehmer sein. Das Ludwigparkstadion, Heimstätte des 1. FC Saarbrücken, würde mit seinen 16.000 Plätzen nicht ausreichen, um alle von Günter Brittnacher begleiteten EIA-Teilnehmer dort unterzubringen.
Es ist nahezu unmöglich, alle Verdienste und Erfolge aufzuzählen, die sich in fast 30 Jahren angesammelt haben. Aber einer der größten Erfolge von Günter Brittnacher muss man unbedingt herausstellen. Dieser Erfolg ist der beste Beweis dafür, dass er ein großartiger Visionär ist:Vor zehn Jahren schon hat er in der EIA Online-Lehrgänge durchgeführt. Er hat in Ausstattung, Rechner, Kameras und hochwerte Mikrofone investiert. Er war ein Pionier, was digitale Bildungsangebote betrifft, und das obwohl Günter Brittnacher gar kein IT-Spezialist ist.
Aber das ist auch so ein Punkt. Er arbeitet sich schnell in Sachen ein, die ihm vorher fern waren. Er scheut sich nicht, neue Sachen auszuprobieren und neue Wege zu gehen.
Digitaler Vorreiter
Als der Worst Case 2020 eintrat, als die Mitbewerber ihre Studierenden nach Hause schicken mussten, als Bildungseinrichtungen schlossen und nicht wieder öffneten, als andere mehr als ein Jahr brauchten, um die technischen Voraussetzungen für Online-Schulungen zu schaffen — da war Günter Brittnacher mit der EIA schon lange online auf dem Markt. 2020 hat die EIA mehr als 140 Webinare online angeboten, viele davon in Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden. Er hat zum richtigen Zeitpunkt einen Technologiewandel in der EIA auf den Weg gebracht — das war zukunftsweisend, das war visionär. Das Jahr, in dem Corona über uns kam, das war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der EIA. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Am 9. Juli 2022 auf dem Akademietag der EIA wird sich Günter Brittnacher in den verdienten Ruhestand verabschieden. Dann übergibt er den Staffelstab endgültig an seine Nachfolgerin Andrea Maria Peters. Wir wissen aber und sind froh, dass er der EIA und dem IVD auch weiterhin hilfreich zur Seite stehen wird — als Beirats-Mitglied und als Freund.
Für die großartigen Verdienste für den IVD und die EIA verleihen wir Günter Brittnacher die Ehrenmitgliedschaft im IVD. Der IVD bedankt sich und verneigt sich vor ihm.
Bildnachweis: IVD