EXPO REAL 2019 orientiert sich an den Themen der Zeit

1. Oktober 2019


Die EXPO REAL öffnet 2019 eine weitere Halle, schafft damit noch mehr Raum für digitale Innovation – und bietet wie gewohnt ein umfangreiches Konferenzprogramm zu Entwicklungen und Trends auf den internationalen Märkten sowie in den einzelnen Segmenten. Drei Fragen an den Messechef Klaus Dittrich zu den Highlights der Messe.

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AIZ: „Keep calm and carry on?“ heißt ein Forum im Konferenzprogramm der EXPO REAL – ein Spiegel der Stimmung in der Immobilienwirtschaft?

Klaus Dittrich: Die Stimmung in der Immobilienwirtschaft ist weiterhin positiv, allerdings steigt die Wachsamkeit gegenüber der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. Seit Jahren begleitet uns die Frage nach dem Ende des Booms, doch zumindest bei der Beteiligung an der EXPO REAL sehen wir keine Trendwende, im Gegenteil: Wir öffnen sogar eine weitere Halle, NOVA3. Hier bündeln wir innovationsaffine und Technologie-Unternehmen sowie die entsprechenden Themen in verschiedenen Foren. Damit haben wir einerseits einen zentralen Anlaufpunkt für alle geschaffen, die an Innovationen und technologischen Entwicklungen interessiert sind, andererseits in den bisherigen Hallen mehr Platz für andere Aussteller geschaffen.

Der Mangel vor allem an bezahlbarem Wohnraum in den Städten ist derzeit ein Thema, bei dem die Wellen hochschlagen und Lösungsansätze häufig umstritten sind. Wie geht die EXPO REAL mit diesem Thema um?

Das Thema Wohnen hat schon lange einen festen Platz auf der EXPO REAL und im Konferenzprogramm der Messe. Es gibt sicher keine einfache Lösung für das Problem, weder auf politischer noch auf immobilienwirtschaftlicher Ebene, vielmehr sind hier alle Beteiligten gefordert. Ob eine Regulierung der Mieten, die Ausweisung neuer Flächen für Wohnbebauung oder vereinfachte Planungs- und Bauprozesse — Vorschläge gibt es viele, mit dem Ruf nach Enteignung der großen Wohnungsunternehmen auch recht radikale.

Wir bieten auf der EXPO REAL im Konferenzprogramm ein Forum, auf dem das Thema diskutiert werden kann und bei dem — hoffentlich — nicht nur unterschiedliche Standpunkte vertreten, sondern auch Gemeinsamkeiten bei der Lösung des Problems gefunden werden. Ich freue mich besonders, dass sich hier der Immobilienverband IVD wieder aktiv einbringt. IVD-Präsident Jürgen Michael Schick wird an zwei politischen Diskussionsrunden beteiligt sein.

Welche weiteren Akzente setzt das Konferenzprogramm?

Das Thema Wohnen hängt eng mit der Entwicklung der Städte zusammen, ist aber nur eines der drängenden Probleme. Die Veränderungen und Herausforderungen der zunehmenden Urbanisierung sind ein Schwerpunkt, den das Konferenzprogramm setzt und zu diesem Thema auch „Kluge Köpfe“ versammelt, unter anderen Peter Glus, Senior Vice President, Director des Arcadis New Mobility Team von Arcadis U.S., um über die Auswirkungen von Urbanisierung, E-Commerce und die wachsende Mobilität zu diskutieren.

Ein weiteres übergreifendes Thema ist die Frage, wie es mit Europa und der EU weitergeht. Davon hängt zumindest teilweise auch die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa ab. Es ist keineswegs nur der nach wie vor ungeklärte Brexit, der die EU verändert hat, sondern auch die nach der Wahl veränderten Mehrheitsverhältnisse im EU-Parlament sowie die divergierenden Entwicklungen der einzelnen Mitgliedsländer. Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka-Bank, wird in seiner Keynote die wirtschaftlichen Implikationen darstellen, die dann in der nachfolgenden Diskussion vertieft werden sollen. Und beim Blick auf die internationalen Märkte liegt ein Schwerpunkt auf dem asiatisch-pazifischen Raum. Hier geht es sowohl um die Kapitalströme von Europa auf die dortigen Märkte, aber auch umgekehrt um das verstärkte Engagement der Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum in Europa.