„Lebe, als würdest Du morgen sterben und lerne, als würdest Du ewig leben.“

18. März 2022


Andrea Maria Peters ist seit 1. November 2021 die neue Leiterin der Europäischen Immobilien Akademie (EIA),
die staatlich anerkannte Fachschule des IVD. Die Österreicherin (aus Baden bei Wien) ist Nachfolgerin von Günter Brittnacher, der sich demnächst in den Ruhestand verabschiedet. Peters ist Informatikerin und Betriebswirtin. Sie war zuvor seit 2012 Leiterin des IT-Trainingsunternehmens TEACH, dem Trainingshaus der ZWF IT-Gruppe in Saarbrücken. Die AIZ sprach mit der neuen EIA-Leiterin über ihre Ziele, ihre Motivation und Vorbildfunktion.

Interview von Heiko Senebald

AIZ: Was sind Ihre Pläne und Strategien für die EIA?

Andrea Maria Peters: Als erstes möchte ich gern das Vermächtnis, das mein Vorgänger Günter Brittnacher mir hier hinterlassen hat, weiterführen und in die Zukunft führen. Dann möchte ich die EIA gern ein wenig modernisieren, vor allem was unsere Webseite, unseren Auftritt nach außen betrifft. Das ist auch mein Steckenpferd — das Online-Marketing. Ich möchte neue Zielgruppen ansprechen, Interesse für die EIA wecken, Kundenbindungen herstellen und den Rückhalt und den Verbund des IVD nutzen.

Welche neuen Zielgruppen sind das?

Der demografische Wandel hat auch vor der Immobilienbranche keinen Halt gemacht. Junge Leute rücken nach, Seiteneinsteiger, Quereinsteiger. Die junge Generation braucht eine fundierte Ausbildung und Qualifikation, wenn sie in der Immobilienwirtschaft Fuß fassen will. Wir wollen auch Unternehmen qualifizieren, die schon länger am Markt sind und sich jetzt neuen Herausforderungen stellen müssen, die der Gesetzgeber und der Markt als solcher von ihnen abverlangt. Der IVD verfügt über ein exzellentes Netzwerk, welches wir gern nutzen und darüber neue Teilnehmer und Zielgruppen akquirieren möchten.

Was macht die EIA als Aus- und Weiterbildungsakademie besser als andere Akademien?

Wir sind die Fachschule des IVD. Der Rückhalt durch den IVD und sein Informationsnetzwerk sind ein ganz toller Unique Selling Point, der uns von den Mitbewerbern unterscheidet. Und: Wir lehren nicht universitär und theoretisch, sondern ausschließlich praxisorientiert. Unsere Dozenten kommen alle aus der Praxis, führen eigene Unternehmen und geben ihre Erfahrungen an unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter. Das ist das, wo wir uns wahrscheinlich am meisten von anderen Mitbewerbern abheben. Unsere Aus- und Weiterbildungen sind zudem sehr auf Rechtsthemen ausgelegt, weil die Branche gerade viele gesetzliche Änderungen erfährt. Wo positioniere ich mich am Markt? Wie mache ich das am besten? Wo muss ich aufpassen? Bei all diesen Fragen geben wir wichtige Hilfestellungen und bilden entsprechend aus.

Die Bundesregierung unterstützt Ihre Lehrgänge?

Ja, das ist momentan eines unserer größten Marketing-Zugpferde. Die EIA ist staatlich anerkannt und kann alle ihre Diplom-Lehrgänge, die 400 Stunden und mehr beinhalten, mit einem Förderprogramm der Bundesregierung unterstützen lassen. Für das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) — das ist das Aufstiegs-BAföG — macht die Bundesregierung gerade Werbung in allen Medien. Die Politik hat gemerkt, dass Fachkräfte fehlen und will junge Leute mit der Förderung motivieren, sich zu qualifizieren. Der Staat unterstützt das mit einer Kostenbeteiligung von 75 Prozent. Das heißt: Die Teilnehmer zahlen im Prinzip einen Lehrgang und bekommen dafür eine komplette Diplomfortbildung/Diplomabschluss. Besser kann man es sich nicht wünschen. So etwas kann nicht jeder unserer Mitbewerber anbieten.

Welche Kriterien müssen die Teilnehmer erfüllen, um die Förderung zu erhalten?

Dafür, dass ein so großer Förderbetrag abgeschöpft werden kann, gibt es nur wenige Auflagen. Es gibt keine Altersbegrenzung und keine Einkommensgrenze. Einzige Voraussetzungen sind, dass man eine Weiterbildung oder Qualifizierung (aber keinen Master) und Berufserfahrung in der Immobilienbranche nachweisen muss.  Wobei die zwei Jahre Berufserfahrung auch während der Fortbildung bei uns angerechnet werden können.

Die EIA bietet 13 Grundlehrgänge und acht unterschiedliche Diplom-Abschlüsse an — da fällt einem die Entscheidung nicht leicht. Was würden Sie empfehlen?

Jeder Interessent, noch dazu wenn er etwas unsicher ist, wird von unserem Team optimal beraten. Es kommt auch immer darauf an, wo der Schwerpunkt sein soll, bei welchen Themen es schon Berührungspunkte gab oder welche Soft-Skills mitgebracht werden. Wenn er in der Beratung stark ist und in der Empathie seinen Schwerpunkt sieht, dann würde ich auf jeden Fall eine Ausbildung zum Immobilienmakler empfehlen, die bis zum Immobilienbetriebswirt führen kann. Was ich den Interessenten grundsätzlich mit auf den Weg gebe: Man kann seine Kompetenz dem Kunden gegenüber nur beweisen, in dem man eine adäquate Ausbildung vorweist — egal wie viel Berufserfahrung man auch hat. Und da ist ein Diplomabschluss wesentlich höher angesehen als ein Lehrgangszertifikat.

 

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Oft sind Zeit und Ort wesentliche Faktoren bei der Wahl der passenden Aus- und Fortbildungsstätte. Wie flexibel sind die Angebote bei der EIA?

Wir versuchen, für jede Zielgruppe ein passendes Angebot festzuzurren. Wir bieten alle Präsenzlehrgänge in Saarbrücken als hybride Lehrgänge an. Das heißt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können vor Ort oder zu Hause oder im Büro im Live-stream teilnehmen. Unsere Räume sind mit einer sehr hochwertigen Technik, mit Kameras und Raummikrofonen ausgestattet, welche die angenehme Atmosphäre auch online überträgt. Fragen, die im Raum gestellt werden, selbst wenn der Fragesteller in der letzten Reihe sitzt, sind online klar und deutlich zu hören. So als wäre man mittendrin. Eine weitere Ausbildungsform ist der Online-Lehrgang, wo jede Woche Chats mit den Dozenten stattfinden. Der Vorteil: Jeder Teilnehmer kann sich seine Zeit frei einteilen. Es gibt lediglich einen festen Termin: am Montagabend der Chat. Dann gibt es natürlich die Möglichkeit, an unseren Standorten in Leipzig, Hamburg, Köln und Berlin zu lernen. Dort finden die Lehrgänge berufsbegleitend an den Wochenenden statt.

Stichwort „Zertifizierter Verwalter/IHK“. Die EIA wird hier eine ausführliche Prüfungsvorbereitung anbieten. Wie können wir uns diese vorstellen?

Wir werden unterschiedliche Möglichkeiten anbieten. Denn es ist ein Unterschied, ob eine WEG-Verwaltung schon 20 Jahre am Markt ist und das Handwerk versteht oder ob der Verwalter noch ein Neuling auf dem Markt ist. Als Prüfungsvorbereitung werden wir zum Beispiel eine Online-
Lernkartei anbieten, die alle prüfungsrelevanten Punkte beinhaltet. Das wird eine Art Karteikartenabfrage sein, bei der bei richtigen Antworten online weitergeblättert und bei falschen Antworten die Karte wiederholt wird. Für diejenigen, die ein größeres Wissensspektrum benötigen, werden wir natürlich auch Seminare im Angebot haben, die in Präsenz oder online stattfinden. Fakt ist: Wir werden die Verwalterinnen und Verwalter optimal auf die Prüfung vorbereiten.

Sie gehen mit gutem Beispiel voran und haben im Januar eine Weiterbildung zur „Geprüften Immobilienmaklerin“ bei der EIA begonnen.

Ja, ich habe mich von dem Virus Immobilienwirtschaft infizieren lassen. Außerdem möchte ich gern auch selbst spüren, wie es sich anfühlt, bei der EIA zu studieren und zu lernen. Ich möchte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gern zusammen die Dozenten erleben, Erfahrungen sammeln und die Branche kennenlernen. Wenn ich mit Kunden spreche und Beratungen durchführe, will ich mit Begeisterung schildern, was ich als Teilnehmer erlebe. Nach den ersten Wochen kann ich sagen: Es ist so toll von Experten zu lernen, die tagtäglich in der Praxis mit der Immobilienwirtschaft beschäftigt sind. Ich bin begeistert.

Wenn Sie den AIZ-Lesern jetzt persönlich gegenüber sitzen würden, was würden Sie ihnen mit auf den Weg gebe wollen?

„Lebe, als würdest Du morgen sterben und lerne, als würdest Du ewig leben.“ Das ist ein treffendes Zitat von Mahatma Gandhi. So sollte man leben, um das Beste aus seinem Leben herauszuholen.

 

 

© Andrea Maria Peters