Makler und Fertighaus-Anbieter haben mehr Gemeinsamkeiten als man glaubt

11. Januar 2018


Der Fertighaus-Anbieter Kampa arbeitet seit über sechs Monaten mit einer Software für Immobilienmakler. Warum die Entscheidung, bei der Softwarewahl Branchengrenzen zu überwinden, richtig war. Von Stefan Mantl

Seit April arbeitet der Fertighausanbieter Kampa GmbH mit einer Maklersoftware der onOffice GmbH. Auf den ersten Blick mag dies verwundern. Weil aber die Technik webbasiert arbeitet, der Fertighausanbieter mehrere Musterhaus-Siedlungen unterhält und über 100 Vertriebspartner hat, die nun mittels Login und Wlan von überall auf alle Objekt- und Kundendaten zugreifen können, war diese Entscheidung folgerichtig.

Ein weiterer Grund für die Softwarewahl war, dass damit rund 3.000 Grundstücks- und Fertighausangebote verwaltet und auf Internetplattformen präsentiert werden sollten. Mit dem bisherigen Anbieter waren die Nutzer unzufrieden: Sehr viele Arbeitsschritte mussten manuell durchgeführt werden. Dies erhöhte die Fehlerquote. Bei der neuen Technik sind viele Arbeitsschritte automatisiert.

Der Fertighausanbieter verkauft nicht nur die Wohngebäude, sondern bietet diese in fünfzig Prozent der Fälle zusammen mit Grundstücken an. Die Vertriebler, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind, kennen ihren Markt und wissen dank ihrer Netzwerke zu Maklern und anderen Marktteilnehmern oft früher von geplanten Neubaugebieten als Verbraucher. Entsprechend ist es wichtig, die Immobilienangebote auf denjenigen Internetplattformen zu bewerben, auf denen Interessenten nach einer neuen Bleibe suchen.

Dabei steckt hinter der Präsentation und Dokumentation von Immobilien im Hintergrund weit mehr Softwaretechnik als man gemeinhin vermutet: „Neben Objektdaten müssen Fotos, Grundrisse und Visualisierungen in der Software archiviert und auf die Plattformen hochgeladen werden. Werden Angaben geändert, müssen diese automatisch bei allen genutzten Plattformen vorgenommen werden“, erläutert onOffice-Geschäftsführer Stefan Mantl. Nicht weniger wichtig ist die Kommunikation. Dabei ist bei dem Fertiggebäude-Anbieter die Besonderheit, dass nicht nur die Objektübertragung zu Portalen synchronisiert werden musste, sondern zudem die Nutzeranfragen in der Kundenmanagement-Software beantwortet und dokumentiert werden müssen.

Obwohl das Softwareunternehmen ebenfalls über ein solches CRM-Tool verfügt, wollte der Fertighaus-Hersteller aus Aalen, seine bisherige Kundenpflege-Software beibehalten und diese lediglich um die Maklersoftware für die Objektverwaltung sinnvoll erweitern. Moderne Softwarelösungen sind offen und flexibel strukturiert, so dass die Programmierer solche Kundenwünsche berücksichtigen können.

Im Januar 2017 fanden die ersten Gespräche mit onOffice-Vertretern statt, im April begann die Einführung der Software samt Datenübertragung. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir sowieso Preisanpassungen bei unseren Angeboten durchgeführt. Alle Objekte mussten also manuell bearbeitet werden. Da lag es nahe, dies mit der Software-Einführung zu verbinden“, erläutert Kampa-Geschäftsführer Peter Hofmann. Dieses Prozedere dauerte etwa vier Wochen und wurde von Schulungen flankiert. An diesen Webinaren nahmen jeweils ein Vertreter des Softwareherstellers und eine Vertreterin des Fertighausanbieters teil. Sie kennt die Anforderungen und Fragen ihrer Vertriebskollegen bei der täglichen Arbeit. „Es ist ein Unterschied, ob eine Maklerfirma mit 50 Immobilien ihren Objektbestand ‚umzieht‘ oder wie in unserem Fall ein Volumen von rund 3.000 Häusern und Grundstücken in eine neue Software übertragen wird. Aber abgesehen von Kinderkrankheiten, die in wenigen Tagen behoben wurden, lief die Umstellung reibungslos“, erinnert sich Hofmann.

Er kann sich vorstellen, dass ein Umstieg auf eine Maklersoftware auch für andere, ebenfalls mit dem Vertrieb von Immobilien befasste Unternehmen, sinnvoll ist. Kampa lässt mittels der Maklersoftware-Technik im Übrigen alle Objektangebote auf der Firmenwebsite darstellen. Das heißt, die Angebote müssen nicht jeweils separat auf Portalen und der Firmenwebsite eingestellt und gepflegt werden.