Mit smarten Gebäuden smart profitieren

2. März 2020


Die Ansprüche an die Wohnungswirtschaft steigen rasant: neue technische Möglichkeiten, höhere Erwartungen der Bewohner, gesetzliche Rahmenänderungen. Erfüllt werden sie immer öfter durch konsequente Digitalisierung von Gebäuden und Prozessen.

Von Björn Borst

Eine aktuelle Herausforderung ist vor allem die novellierte EU-Energieeffizienz-Richtline (EED) und deren Umsetzung in Deutschland. Sie zwingt alle Beteiligten, auf fernablesbare Geräte umzusteigen. Der Grund: Nur mit schlanken digitalen Prozessen bzw. abgestimmten offenen Schnittstellen, können die geforderten monatlichen Verbrauchsinformationen bereitgestellt werden. Ab 2020 lautet die Vorgabe daher, nur noch fernablesbare Zähler zur Erfassung der Heizkostenverbräuche zu installieren.

Enormes Einsparpotenzial

Die Idee hinter der EU-Richtlinie: Bis zu ein Drittel weniger Energieverbrauch — denn die laufenden Verbrauchsinformationen schaffen visuelle Anreize für Nutzer und animieren zum Sparen. Das Fernauslesen hat weitere große Vorteile: Weniger Messfehler, defekte Geräte werden sofort gemeldet und es braucht keine lästigen Ablesetermine mehr. So können Dienstleister und Mieter viel Zeit und Geld sparen.

Wer jetzt die richtigen Weichen stellt, kann die Möglichkeiten der Digitalisierung gezielt für sich nutzen. Dies ist der clevere Schritt, in neue Geschäftsfelder einzusteigen — wie beispielsweise die Heizkostenabrechnung. Dies sind aber auch enorme Erleichterungen, etwa durch weniger Anrufe bei leergelaufenem Öltank oder einer kaputten Heizung.

Ausgereifte technische Möglichkeiten

Viele Anwendungen der digitalen Wohnungswirtschaft sind bereits einfach und zu vertretbaren Kosten umsetzbar. Erforderlich sind jeweils drei Komponenten: Ein smartes Gerät, eine Infrastruktur und eine Serviceplattform.

Wichtig für Hausverwaltungen, die von den neuen Möglichkeiten profitieren wollen, ist die Auswahl des passenden Partners. Unbedingt vorab klären: Welche Ziele sollen erreicht werden?

Auf herstellerübergreifende Systeme achten

In Fachkreisen wird dazu geraten, unbedingt auf einen herstellerübergreifenden Standard zu setzen, um sämtliche Vorteile voll ausschöpfen zu können. Auch sollte darauf geachtet werden, dass mit der EED smarte Geräte in das Gebäude kommen, die nicht nur einen speziellen Anwendungsfall abdecken, sondern universell auslesbar sind. Ansonsten droht später eine Vielzahl an Gateways etc. im Gebäude, die nicht miteinander kompatibel sind. Sinnvoll ist auch ein passender Servicevertrag für den Fall, dass Geräte gewartet oder ausgetauscht werden müssen.

Generell gilt: Mit einer cleveren Kombination der digitalen Bausteine kann der smarte Hausverwalter direkt von smarten Gebäuden profitieren und die unausweichlich kommende Digitalisierung optimal für sich nutzen.

 

Tabelle: © Objektus GmbH