Per Mausklick zum Handwerker

7. August 2017


Eine Wohnungssanierung kann zu einem langwierigen Prozess werden. Viele Wohnungsunternehmen verlieren Zeit, weil sie keine passenden Handwerker finden und vor allem weil die Qualitätsstandards nicht eingehalten werden. Im Interview erklärt Nicholas Neerpasch, Gründer der Plattform DOOZER, wie sein Portal digitale Lösungen für die Modernisierung schafft. Von Julia Ceitlina

 

Beim Bauen und Renovieren geht selten etwas schnell. Schon die Angebotsphase dauert meist Tage. Warum sollte das auf einer Plattform besser gehen?

Weil wir die Handwerksdienstleister direkt an unsere Plattform geschlossen haben und die Handwerker ihre Einheitspreise im System hinterlegt haben. Sie müssen sich das wie ein Shopsystem vorstellen, nur das sie eben nicht ein Produkt in den Warenkorb legen, sondern eine Werkleistung. Beispielsweise einmal Wohnung streichen, einmal Bodenbelag erneuern und im Bruchteil von Sekunden generiert das System die jeweiligen Preise des angeschlossenen Dienstleisters. Sie können in Echtzeit sehen, welcher Handwerker welche Leistung zu welchem Preis anbietet, ohne erst  mühsam über Wochen hinweg verschiedene Angebote abzufragen.

Wen wollen Sie damit ansprechen?

Vor allem Wohnungsunternehmen, Hausverwaltungen, Asset-Management Unternehmen, die alle mit dem Prozess der Wohnungssanierung zu tun haben und diesen Prozess abwickeln müssen.
Was genau wollen Sie lösen?

Wir lösen vor allem zwei Themen. Zum einen optimieren wir die Prozesse der Leerwohnungssanierung. Die Angebotseinholung reduziert sich eben von üblicherweise 4, 5 oder 6 Wochen auf ein bis zwei Stunden.  Zum anderen lösen wir eben auch in gewisser Weise die augenblickliche Marktsituation der Unterdeckung von Handwerkerkapazitäten. Dadurch, dass wir von Handwerkseite die Prozesse optimieren, entscheiden sich viele Handwerker auf unserer Plattform eben auch viele Aufträge anzunehmen.

Auch beim Renovieren müssen verschiedene Gewerke miteinander koordiniert werden. Oft verliert man beim Bau Zeit durch Planungsfehler. Haben Sie dafür digitale Lösungen?

Definitiv. Man kann bei uns beispielsweise Zwischentermine eingeben und das System unterstützt einen im Controlling. Wenn Zwischentermine überschritten werden, dann warnt das System sowohl den Handwerker als auch den Auftraggeber und weist darauf hin, dass Handlungsbedarf besteht. Was eine Plattform oder eine Digitalisierung nicht ersetzen kann, ist im Grunde genommen noch eine Art Bauüberwachung, die durch Menschen vor Ort geschehen muss, aber wir erleichtern ihm auf jeden Fall seine Aufgaben.

Wäre das Portal auch geeignet für Mieter, die ihre Wohnung übergeben müssen und Schönheitsreparaturen erledigen müssen?

Absolut. Und das wird auch einer der nächsten Entwicklungsschritte sein. Wir werden daran arbeiten, Mieterportale aufzubauen und über diese Mieterportale wird dann auch der Mieter selber seine Dienstleistungen auswählen können. Wir werden allerdings im ersten Schritt ein B2B2C Modell machen, also quasi gemeinsam mit dem Wohnungsunternehmen ein Mieterportal generieren oder uns in deren bestehende Mieterportale einbinden. Und die Mieter haben dann Zugriff auf das Portal des Eigentümers. Was wir kurzfristig nicht machen, ist ein reines B2C Modell mit großen Marketingausgaben, wo wir wirklich versuchen, den Mieter als solchen gezielt anzusprechen, sondern es wird immer über den Bestandshalter oder den Vermieter im ersten Schritt gehen.

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