Semesterstart 2018: Wohnungssuche für Studierende so schwierig wie noch nie

3. September 2018


Das Moses Mendelssohn Institut ermittelt einen jährlichen Anspannungsindex für den studentischen Wohnungsmarkt. Kurz vor Beginn des Wintersemesters zeigt sich: Die Wohnungssuche ist für Studienanfänger in diesem Jahr so schwierig wie nie. Hohe Nachfrage und Mieten sorgen dafür, dass eine bezahlbare Mietwohnung in begehrten Studentenstädten bald zum Sechser im Lotto wird. 

Für die Studie hat das Institut gemeinsam mit dem Online-Immobilienportal wg-gesucht.de 96 Standorte mit mehr als 5000 Studierenden verglichen. In Auftrag gegeben wurde die Analyse vom Immobilienentwickler GBI, der bereits seit einem Jahrzehnt auch führend im Bereich des studentischen Wohnens deutschlandweit aktiv ist.

Für die Analyse hat das Moses Mendelssohn Institut wie in den Vorjahren jeweils 23 Faktoren genau untersucht. Neben der Preis-Analyse gehören dazu beispielsweise die Entwicklung der Studierenden- und Erstsemester-Zahlen, die Altersstruktur der Bewohner, die Quote geförderter Wohnheime, das sonstige Immobilienangebot sowie die Attraktivität von Universität und Stadt für in- bzw. ausländische Studierende. Ein Standort kann maximal 100 Punkte erhalten, was einer extrem angespannten Situation entsprechen würde.

Die Studie zeigt, dass der Scoring-Index gerade in den zehn Städten, die ohnehin die deutlichste Anspannung verzeichnen am stärksten stieg. Deutschlandweit erhöhte sich der Index um 0,2 Punkte von 37,7 auf 37,9. Der Durchschnitt der zehn angespanntesten Städte erhöhte sich um 1,1 Punkte von 69,1 auf 70,2. Den stärksten Anstieg gab es dabei in Berlin. Hier lässt sich ein Unterschied von vier Punkten im Vergleich zum Vorjahr beobachten. Mit einem Anspannungsindex von aktuell 67,0 Punkten liegt die Hauptstadt damit auf Platz 6.

Am angespanntesten ist die Situation der Studie zufolge in München mit einem Index von 79. Hier erreichten die Mietpreise für WG-Zimmer erstmals durchschnittlich 600 Euro. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 363 Euro. Studenten, die in eine eigene Wohnung ziehen, müssen in allen Städten erheblich mehr zahlen. Am günstigsten sind WG-Zimmer der Erhebung zufolge in Chemnitz. Hier zahlen Studenten durchschnittlich 230 Euro. Daneben gibt es laut MMI-Studie nur vier weitere – ebenfalls in den neuen Bundesländern liegende – Städte, in denen die durchschnittlichen WG-Mieten bei höchstens 250 Euro liegen. Dies ist die laut BAföG-Satz angesetzte offizielle Wohnkostenpauschale. Auch Wohnheime der lokalen Studierendenwerke können nur wenig Abhilfe schaffen. Für nicht einmal jeden zehnten Studierenden (9,6 Prozent) steht eine subventionierte Unterkunft zur Verfügung.

Quelle: http://www.moses-mendelssohn-institut.de