Beim modernen Gebäudemanagement stehen Sicherheit, Energieeffizienz und Komfort im Fokus. Digitale Steuerungs- und Automatisierungstechnologien in Verbindung mit dem Internet der Dinge machen aus öffentlichen Gebäuden und Bürokomplexen „Smart Buildings“, in denen wesentliche Prozesse zentral gesteuert werden können.
Von Andreas Vorbau
Smarte Geräte gibt es inzwischen in vielen privaten Haushalten: Lampen, die sich per App oder Sprachkommando ein- und ausschalten, ferngesteuerte Waschmaschinen und Heizungsthermostate gehören zur Grundausstattung des modernen „Smart Home”. Hierbei geht es vorrangig um Komfort: Das allein macht aber aus einer Immobilie noch kein Smart Building. Das intelligente Gebäude der Zukunft ist mit ganzheitlichen, digitalen Lösungen ausgestattet, die von Unternehmen und öffentlichen Trägern unter anderem genutzt werden, um energieeffizient zu wirtschaften.
Smart Buildings und IoT: Für ein effizientes Gebäudemanagement
Die Steuerung und Verwaltung von großen Gebäuden ist in den vergangenen Jahrzehnten immer aufwändiger geworden. Durch die Vernetzung im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) lassen sich diese Aufgaben leichter bewältigen — vor allem durch Automatisierung und zentrale Steuerungsoptionen.
Moderne Sensortechnik ist heute kostengünstig in vielen Geräten realisierbar und kann dank Narrowband-IoT einfach zur flächendeckenden Vernetzung auch in schwierigen Umgebungen wie beispielsweise Kellerbereichen eingesetzt werden. So können in einem Smart Building die Aufzüge einen Fehlerstatus melden, Parkscheinautomaten den Bedarf nach Wechselgeld oder die Tiefgarage eine volle Belegung anzeigen. Die Vernetzung kann dabei alle möglichen Systeme einschließen, darunter auch die Beleuchtung, den Hausnotruf, Zugangskontrollen oder die Klimatisierung.
Die Steuerung kann zentral von Menschen überwacht und beeinflusst werden, oder anhand intelligenter Algorithmen automatisiert ablaufen: Je nach Tageszeit, Wetter und Anzahl der anwesenden Mitarbeiter werden zum Beispiel die Beleuchtung, Belüftung und Raumtemperatur im Büro angepasst. So sorgt ein optimiertes Arbeitsklima für mehr Produktivität.
Zeitgleich erfasst das Smart Building kontinuierlich seine eigenen technischen Daten und visualisiert diese über eine webbasierte Oberfläche. So bleiben Energieverbrauch und Nutzungszeiten wie auch eventuelle Störungen sowie Wartungsarbeiten für einzelne Gebäudekomponenten jederzeit im Blick. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern kann auch zusätzliche Kosten durch mögliche Ausfälle verhindern.
Smart Buildings in Smart Cities: Potenzial für viele Bereiche
Das Thema Smart Building bietet Potenzial für ganz verschiedene Branchen. Im Gesundheits- und Pflegebereich beispielsweise könnten Assistenzsysteme die Sicherheit für ältere, pflegebedürftige Menschen erhöhen — etwa durch sensorische Fußböden mit integriertem Notrufsystem.
In der Immobilien- und Energiebranche vereinfachen vernetzte Wasser-, Gas- und Stromzähler die Ablesung und sparen Personalkosten. Zudem können Auffälligkeiten schnell identifiziert werden, so dass beispielsweise Gaslecks oder Wasserschäden umgehend repariert oder bereits im Vorfeld verhindert werden können.
Im öffentlichen Sektor finden intelligente Sensoren ihren Einsatz nicht nur in Gebäuden, sondern beispielsweise auch in Mülltonnen: So kann die öffentliche Müllabfuhr ihre Routen automatisch optimieren und nur dort leeren, wo wirklicher Bedarf ist. Viele Großstädte nutzen smarte Technologien bereits, um den Bürgerservice und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu dienen unter anderem vernetzte Verkehrsanlagen und Parkhäuser, intelligente Wetterstationen, Straßenlaternen und Automaten.
Intelligente Konnektivität für mehr Lebensqualität und Service
Smarte Technik kann also nicht nur zu Hause mit ferngesteuerten Lampen oder Radios das Leben komfortabler gestalten. Sie kann auch im großen Stil eingesetzt werden, um Gebäude und ganze Bereiche in Städten zu steuern. Dabei stehen fast immer Energieeffizienz, maßgeschneiderte Wartung und zeitnahe Reparaturen im Vordergrund.