Smart Buildings: Was intelligent vernetzte Gebäude leisten können

23. August 2019


Beim modernen Gebäudemanagement stehen Sicherheit, Energieeffizienz und Komfort im Fokus. Digitale Steuerungs- und Automatisierungstechnologien in Verbindung mit dem Internet der Dinge machen aus öffentlichen Gebäuden und Bürokomplexen „Smart Buildings“, in denen wesentliche Prozesse zentral gesteuert werden können.

Von Andreas Vorbau

Smarte Geräte gibt es inzwischen in vielen privaten Haus­halten: Lampen, die sich per App oder Sprach­kommando ein- und aus­schalten, ferngesteuerte Waschmaschinen und Heizungs­thermostate gehören zur Grund­aus­stattung des modernen „Smart Home”. Hier­bei geht es vor­rangig um Kom­fort: Das allein macht aber aus einer Immo­bilie noch kein Smart Building. Das intelli­gente Gebäude der Zu­kunft ist mit ganz­heitlichen, digi­talen Lösungen aus­gestattet, die von Unter­nehmen und öffent­lichen Trä­gern unter anderem ge­nutzt werden, um energie­effizient zu wirt­schaften.

Smart Buildings und IoT: Für ein effizientes Gebäudemanagement

Die Steuerung und Verwaltung von großen Gebäuden ist in den ver­gan­genen Jahr­zehnten immer auf­wän­diger geworden. Durch die Ver­netzung im Inter­net der Dinge (Internet of Things, IoT) lassen sich diese Auf­gaben leich­ter bewäl­tigen — vor allem durch Auto­mati­sierung und zentrale Steuerungs­optionen.

Moderne Sensor­technik ist heute kosten­günstig in vielen Geräten reali­sierbar und kann dank Narrowband-IoT ein­fach zur flächen­deckenden Ver­netzung auch in schwie­rigen Um­ge­bungen wie bei­spiels­weise Keller­bereichen ein­gesetzt werden. So können in einem Smart Building die Auf­züge einen Fehler­status melden, Park­schein­automaten den Bedarf nach Wechsel­geld oder die Tief­garage eine volle Belegung an­zeigen. Die Ver­netzung kann dabei alle mög­lichen Sys­teme ein­schließen, darunter auch die Beleuch­tung, den Haus­notruf, Zugangs­kontrollen oder die Klima­tisierung.

Die Steuerung kann zentral von Men­schen über­wacht und beein­flusst werden, oder anhand intelli­genter Algo­rithmen auto­matisiert ab­laufen: Je nach Tages­zeit, Wetter und An­zahl der an­wesenden Mit­arbeiter werden zum Bei­spiel die Beleuch­tung, Belüf­tung und Raum­temperatur im Büro an­gepasst. So sorgt ein opti­miertes Arbeits­klima für mehr Produk­tivität.

Zeitgleich erfasst das Smart Building konti­nuierlich seine eigenen tech­nischen Daten und visu­alisiert diese über eine web­basierte Ober­fläche. So bleiben Energie­verbrauch und Nutzungs­zeiten wie auch even­tuelle Störungen sowie Wartungs­arbeiten für einzelne Gebäude­komponenten jederzeit im Blick. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern kann auch zusätzliche Kosten durch mög­liche Au­sfälle verhindern.

Smart Buildings in Smart Cities: Potenzial für viele Bereiche

Das Thema Smart Building bietet Poten­zial für ganz ver­schiedene Branchen. Im Gesund­heits- und Pflege­bereich bei­spiels­weise könnten Assistenz­systeme die Sicher­heit für ältere, pflege­bedürftige Menschen er­hö­hen — etwa durch senso­rische Fuß­böden mit inte­griertem Notruf­system.

In der Immobilien- und Energie­branche ver­einfachen ver­netzte Wasser-, Gas- und Strom­zähler die Ab­lesung und sparen Personal­kosten. Zudem können Auffällig­keiten schnell identi­fiziert werden, so dass beispiels­weise Gas­lecks oder Wasser­schäden um­gehend repariert oder bereits im Vor­feld verhindert werden können.

Im öffentlichen Sektor finden intelli­gente Sensoren ihren Ein­satz nicht nur in Gebäuden, sondern beispiels­weise auch in Müll­tonnen: So kann die öffent­liche Müll­abfuhr ihre Routen auto­matisch opti­mieren und nur dort leeren, wo wirk­licher Bedarf ist. Viele Groß­städte nutzen smarte Techno­logien bereits, um den Bürger­service und die Lebens­qualität zu ver­bessern. Dazu dienen unter anderem ver­netzte Verkehrs­anlagen und Park­häuser, intelligente Wetter­sta­tionen, Straßen­­laternen und Auto­maten.

Intelligente Konnektivität für mehr Lebensqualität und Service

Smarte Technik kann also nicht nur zu Hause mit fern­ge­steuerten Lampen oder Radios das Leben kom­for­tabler gestalten. Sie kann auch im großen Stil ein­gesetzt werden, um Gebäude und ganze Bereiche in Städten zu steuern. Dabei stehen fast immer Energie­­­effizienz, maß­­ge­­schnei­derte War­tung und zeitnahe Reparatur­­en im Vorder­­grund.