Smart Home beginnt nicht erst mit Alexa, Siri und Co.

5. Oktober 2018


Wer an Smart Home denkt, hat oft die Smart Speaker von Amazon, Apple oder Google im Kopf, mit denen sich Licht, Musik- oder Klimaanlage bequem per Spracheingabe steuern lassen. Auch Systeme, bei denen die Fernsteuerung per Knopfdruck funktioniert sind bekannt. Der IVD-Kooperationspartner Techno Trade setzt schon etwas eher an: Bei der Überwachung per Handyapp.

Von Johanna Böhnke

Für Privatpersonen ist es die Möglichkeit, von unterwegs zu checken, ob ein Fenster offengelassen wurde, der Herd noch an ist oder die Heizung im Urlaub nicht abgedreht wurde, die die Überwachung per Handy so interessant macht. „Viele wollen hierfür nicht in ein teures Smart Home System investieren, mit dem die Heizung dann direkt abgeschaltet werden kann. Ihnen reicht es, einen kurzen Alarm zu kriegen und dann noch mal schnell umzukehren und das Fenster selbst schließen zu können“, berichtet Techno Trade Managing Director Manfred Sarrazin.

Auch für Makler und Immobilienverwalter bietet sich die Überwachung per App an. Große Hausverwaltungen nutzen solche Systeme zum Beispiel in der Leerstandsverwaltung. Durch Bewegungssensoren kann getestet werden, ob jemand das Gebäude betritt, durch Wärmesensoren kann die Temperatur kontrolliert werden und Wassersensoren erkennen, wenn zum Beispiel ein Rohr undicht ist und Wasser ausläuft. Auch die Protokollierung von Vorlauftemperaturen in Heizungskellern bietet sich an. „Technisch ist das möglich, indem kleine Sensoren an der jeweiligen Stelle angebracht werden, die über eine Funkstation Signale an den App-Nutzer senden. Die Daten werden außerdem aufgezeichnet und können über eine Website ausgewertet werden“, erklärt Diplom-Wirtschaftsinformatiker Frank Reiser.

„Wir kommen unter anderem aus dem Bereich der Funkuhren und Wetterstationen – also alles was mit Zeit und Wetter zu tun hat“, erklärt Manfred Sarrazin. Die Sensoren und Funkgeräte waren dementsprechend schon vorhanden. Für die mobile Überwachung werden aus den gelieferten Daten jedoch ganz andere Rückschlüsse gezogen als zum Beispiel bei einem klassischen Thermometer. Frank Reiser nennt nur einige Beispiele hierfür: „Wenn die Temperatur in der Nähe des Herdes sich zum Beispiel stark erhöht, kann ich daraus schließen, dass ich vergessen habe, eine Platte auszumachen. Oder wenn ein Wassersensor in der Nähe der Waschmaschine Alarm schlägt und diese gerade angeschaltet ist, kann ich davon ausgehen, dass sie überläuft.“

Durch Bewegungssensoren, die an Türen und Fenstern angebracht werden, ist eine mobile Überwachungsapp darüber hinaus eine preiswerte Alternative zur klassischen Alarmanlage. Wenn sich eine Tür öffnet, geht der Alarm zunächst aufs eigene Handy und nicht direkt an die Polizei. „Dann kann ich schnell einem Nachbarn Bescheid geben, der nachsieht, ob alles in Ordnung ist und spare mir so unter anderem einen teuren Polizeieinsatz, sollte es doch mal falscher Alarm sein.“

Foto: Technotrade