Vom Vier-Sterne-Hotel zur Premium-Seniorenresidenz

23. Oktober 2017


Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung wird in den kommenden Jahren in Deutschland rapide wachsen – darüber wird schon lange diskutiert. Hinzu kommt jedoch, dass die neue Generation 60plus im Schnitt so lange leben und so gesund sein wird wie keine vor ihr. Die Ansprüche der Senioren werden individueller und vielschichtiger als in früheren Zeiten.

Bisher sind Residenzen der gehobenen Preisklasse noch eine Randerscheinung, aber die Nachfrage wächst — insbesondere bei denjenigen, die geistig und körperlich fit sind und die das Stadtleben mit seiner Vielzahl an kulturellen Angeboten schätzen. Die sogenannten Best Ager wollen nicht in eine auf dem Land gelegene Einrichtung ziehen, doch meist sind nur wenige innerstädtische Seniorenresidenzen vorhanden. Woher also die passende Immobilie nehmen, um die Bedürfnisse der Senioren von morgen erfüllen zu können?
Zunächst ist es wichtig, die Kriterien klar zu definieren, die vom Objekt erfüllt werden müssen. Für hochwertige Residenzen ist das eine zentrale Lage, idealerweise in der Innenstadt  beziehungsweise in Stadtteillage. Projektentwicklungen kommen in größeren Städten wegen des begrenzten Kontingents an verfügbaren Freiflächen jedoch nur in Ausnahmefällen in Frage. Da ältere Menschen barrierefreie Wohnflächen benötigen, muss eine potenzielle Immobilie zudem entweder von vornherein barrierefrei sein oder es muss die Möglichkeit eines entsprechenden Umbaus gegeben sein. Hinzu kommt, dass moderne Senioren individuelle Ansprüche haben. Das Gebäude sollte also Platz für differenzierte Konzepte bieten, die neben betreutem Wohnen auch bedarfsgerechte Pflege und medizinische Behandlung ermöglichen. Diese sind mehr und mehr gefragt, da sie die Belastungen beim Übergang von der ambulanten zur stationären Pflege mildern. Ein weiteres Kriterium ist eine möglichst hohe Qualität, vor allem für Immobilien der gehobenen Preisklasse. Naheliegend wäre es, ein bereits bestehendes Pflegeheim zu erwerben und dieses entsprechend umzugestalten. Doch derzeit stehen selten Pflegeheime in gut angebundenen Stadtteillagen in den Top 30 Städten zum Verkauf. Und zum anderen wäre der Aufwand häufig viel zu groß, ein klassisches älteres Pflegeheim so zu modernisieren, dass sich die hohen Ansprüche eines differenzierten Konzepts umsetzen ließen.

Hotels bieten beste Kriterien zum Umbau in ein Seniorenheim

Aber welche Objekte wären dann stattdessen am besten geeignet, um die vielen Facetten eines differenzierten Wohn- und Pflegekonzepts für moderne Senioren zu realisieren? Die Antwort mag verblüffend klingen, aber die Immobilien, die all diese Kriterien prinzipiell am besten erfüllen dürften, sind Hotels. Meist befinden sie sich in einer zentralen Lage — egal ob es sich um Objekte in kleineren oder größeren Städten handelt. Außerdem lassen sich viele Hotels der gehobenen Kategorie — ab dem Vier-Sterne-Niveau — mit überschaubarem Aufwand so umbauen, dass sie die gewünschten Kriterien erfüllen. So verfügen solche Immobilien in der Regel über gut ausgestattete Küchen, einen Restaurantbereich, Schwimmbad und Zimmer in verschiedenen Größen mit einem Standard, der weit über dem Niveau der meisten heutigen Seniorenheime liegt. Selbst in Bezug auf die Barrierefreiheit sind bei neueren Häusern kaum Änderungsmaßnahmen vonnöten, weil viele Hotels inzwischen weitgehend, etwa was die Größe der Aufzüge betrifft, behindertengerecht konzipiert sind.

Insofern sind Hotels hervorragend geeignet, um hochwertige Seniorenresidenzen zu schaffen. Sie haben zusätzlich noch einen weiteren großen Pluspunkt: Viele gut betuchte Senioren waren beruflich oder privat viel auf Reisen. Dabei wussten sie das Ambiente guter Hotels zu schätzen und legen nun im Alter ebenso viel Wert auf eine niveauvolle Betreuung in einem anregenden Ambiente in bester City-Lage.