Weltenbummlerin mit Leidenschaft für Immobilien

25. April 2018


Authentizität und ein guter Draht zu ihren Kunden sind Maren Schaefer besonders wichtig. Ihre Affinität zu älteren Menschen zeichnet ihre Arbeit aus. Maren Schaefer übernahm das „Blücher Immobilien-Kontor“ 2015 von ihrem Vater und bietet seitdem für Senioren zugeschnittene Leistungen. Hier erzählt sie IHRE Story:

Von Maren Schaefer

Mein inzwischen verstorbener Vater gründete das Blücher Immobilien-Kontor 1984. Er machte es in Bremen zu einem bekannten, angesehenen und erfolgreichen Unternehmen. Zuhause hat er immer wieder von seiner Arbeit erzählt und ich habe den Geschichten stets gern zugehört. Menschen ein Zuhause zu geben hat in mir schon früher eine gute Verbindung und ein gutes Gefühl zur Immobilienbranchegegeben. Durch den Beruf meines Mannes bin ich selber viel umgezogen und hatte oft mit Maklern zu tun. Für mich selber bot sich dadurch aber nie die Möglichkeit mich in der Branche selber anzusiedeln. Mein Mann ist in der Projektarbeit tätig und wurde im Schnitt alle 3 Jahre an einen anderen Standort versetzt, auch ins Ausland. Bevor ich das Kontor von meinem Vater übernommen habe, bin ich mit ihm quasi durch die Welt getingelt und habe vieles gesehen und gelernt. Insgesamt sind wir 14 Mal umgezogen, unter anderem nach Bremen, Stuttgart, Riad und Dubai. In allen Wohnorten war ich für die Akquise einer deutschen Firma für Spezialdichtungen zuständig. Erst 2013, als mein Vater mich fragte, ob ich in seine Fußstapfen treten möchte, ergab sich auch wegen der beruflichen Situation meines Mannes die perfekte Gelegenheit. Für mich war es selbstverständlich den Abschluss zur Immobilienmaklerin bei der IHK und der Europäischen Immobilien Akademie abzuschließen und auch auf das umfassende Wissen, dass mir mein Vater vermitteln konnte, zurück zu greifen. Außerdem belegen wir regelmäßig Seminare des IVD zur Weiterbildung.

An meinem Job schätze ich besonders die Vielseitigkeit. Ich weiß nie genau, was auf mich zukommt, sei es bei einem neuen, spannenden Objekt oder bei neuen Kunden. Ich lerne ständig neue Menschen kennen und muss herausfinden, was genau sie wirklich wollen. Dafür ist es für mich besonders wichtig einen guten Draht zu meinen Kunden aufzubauen, zu versuchen sie zu verstehen. Auch wenn ich zuweilen keinen richtigen Feierabend oder kein richtiges Wochenende habe, bietet mir meine selbständige und zeitliche Flexibilität viel Freiheit, die ich sehr schätze. Diese Freizeit nutze ich für meine Liebe zum Reisen. Meinen letzten Geburtstag im Dezember habe ich zusammen mit Weihnachten und Silvester 2017 in den USA verbracht.

Ich hatte das Glück, dass mir alle Stammkunden meines Vaters treu geblieben sind — viele davon sind inzwischen auch ältere Menschen. In diesem Zuge habe ich mich auf die ältere Generation eingestellt und helfe bei der Suche nach einer altersgerechten Wohnung und verkaufe dann ihre bisherigen Häuser. Auch bei dem Umzug helfe ich mit meinem organisatorischen Geschick und gerne auch mit meinen eigenen Händen. Die Spezialisierung auf die Bedürfnisse älterer Menschen kam auch daher, dass ich durch meine Eltern gesehen habe, wie das Alter einen einschränken kann. Und sehr oft ist es für ältere Menschen schwierig aus ihrem meist großen Haus mit Garten herauszugehen und neu anzufangen. Denn sie haben dort meistens einen großen Teil ihres Lebens verbracht.

Ich kann mich noch gut an ein älteres Ehepaar erinnern, das seine Wohnung verlassen musste. Sie konnten die vielen Treppen hinauf zur Wohnung nicht mehr bewältigen. Leider waren die Kinder des Ehepaares nicht in der Lage ihren Eltern beim Packen und Sortieren zu helfen. Da habe ich spontan mit angepackt. Ich habe dann sorgfältig die zerbrechlichen und wertvollen Dinge eingepackt, während sich das Umzugsunternehmen um den Rest gekümmert hat. Der persönliche Kontakt zu meinen Kunden ist mir sehr wichtig, daher besuche ich sie auch meist während der Bauphase oder erkundige mich nach einem Einzug, ob sie sich gut einleben konnten. Von Zeit zu Zeit werde ich auch zu Einweihungen eingeladen und kann mich dann zusammen mit den neuen Bewohnern über diesen Erfolg freuen.

Im März 2018 eröffnete ich eine Zweigstelle des Immobilien-Kontors in Bremen und meine Tochter wird als Juniorpartnerin mit einsteigen. Die Idee zu unserem Büro kam von einem Bauträger, der auch altersgerecht baut. In dem neuen Gemeinschaftsbüro in Bremen sind neben dem Bauträger auch einen profilierten Heizungs- und Anlagenbauer nun zusammen mit uns eingezogen. Das von uns gemietete Ladengeschäft liegt in einer belebten Einkaufsstraße und als ich sie fand habe ich die Chance für dieses Büro sofort genutzt habe. Unser Vermieter hat sich gerne auf unsere Vereinbarungen eingelassen. Denn ich versuche generell gute und sinnvolle Komplettpaket zu bieten. Dazu zählt auch meine Zusammenarbeit mit einem Umzugs- und Entrümpelungsunternehmen.

Neben meinen beruflichen Tätigkeiten habe ich auch viel Freude durch ehrenamtliche Tätigkeiten erfahren. So war ich beispielsweise an der Gründung einer Elterninitiative beteiligt, die Kinder mit Frühstück versorgt hat. Es fing damit an, dass mir auffiel wie viele Kinder ohne Frühstück in die Schule kommen und sich häufig Süßes zum Essen gekauft haben. Mit verschiedenen Müttern und auch Vätern — was in den 90iger Jahren noch nicht so selbstverständlich war wie heute — haben wir einen Kiosk in der Schule errichtet, der geschmierte Brötchen anbot zu einem sehr geringen Preis. Ein großer Teil wurde durch Spenden finanziert. Der Schule sind keine Kosten angefallen. Des Weiteren bin ich durch eine Freundin darauf gekommen, Rentnern und Rentnerinnen im Altenheim Besuche abzustatten. Zusammen mit unserem Dackel besuchte ich daher immer wieder ein Altersheim—blieb dann für einen ausgedehnten Kaffee dort. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die älteren Menschen aufblühen und sich freuen. Auch einen Teil unserer Romane spende ich immer wieder, so haben die Bücher, welche ich mir gekauft habe noch einen weiteren nutzen.

 

Foto: ©  Maren Schäfer