Wettbewerbsvorteil digitale Transformation

30. November 2017


„Unser Angebot ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt, eine Weitergabe bedarf unserer Genehmigung.“ Hmm. Das macht jetzt nicht wirklich Angst, und funktionieren tut es in vielen Fällen auch nicht, wie die regelmäßigen gerichtlichen Auseinandersetzungen zeigen. Von Lars Grosenick

Immobilien laufen gerade richtig gut. Die aktuelle Niedrigzinspolitik bietet nach wie vor die besten Voraussetzungen für den Kauf von Wohneigentum. Das kann so weitergehen, kann sich aber mittelfristig auch anders entwickeln. Entscheidend dabei ist nicht, die potenzielle „Immobilienblase“ zu diskutieren — kommt sie, kommt sie nicht, was spricht dafür, was dagegen —, sondern vielmehr, wie der Berufsstand des Immobilienmaklers sich bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten kann. Und zwar getreu dem Credo: die Dinge zu tun, solange es einem gut geht. Nämlich jetzt.

Blicken wir über den Tellerrand unserer Branche hinaus auf andere Branchen, fällt vor allem eines ins Auge: Unternehmen, die die digitale Transformation bereits vollzogen haben, können nachhaltige Erfolge vorweisen. Ich denke da an Unternehmen wie Ikea mit den Kassen zum selber Scannen oder der Online-Küchenplanung. Selbst das Gesundheitswesen ist bereits digital. Da gibt es Hausnotruf-Anwendungen für Smartphones oder Online-Ratgeber für Diabetiker mit integrierten Tagebüchern. Ländlicher Raum profitiert von Fachkräften, die 100 km entfernt an der Uniklinik sind, durch Ferndiagnostik, da es technisch längst machbar ist, via Skype einen Patienten in Augenschein zu nehmen. Insbesondere bei Erkrankungen wie Schlaganfällen, die prompte Reaktionen erfordern, rettet das Leben.

Lebensrettende Maßnahmen kann die Branche der Immobiliensoftware-Hersteller ihren Kunden natürlich nicht versprechen. Aber angesichts der Tatsache, dass noch viel Handlungsbedarf innerhalb der Immobilienbranche besteht, kann die richtige Software den Weg zur digitalen Transformation ebnen und begleiten. Tatsächlich ergab eine aktuelle und repräsentative Untersuchung der REDI (Real Estate Digitalization Initiative), die FLOWFACT unterstützt hat, dass die Immobilienbranche mit 40,2 von 100 möglichen Punkten am Beginn der Digitalisierungsreise steht. Rund 44 % der befragten Unternehmen haben weder eine Strategie zur Digitalisierung, noch eine strategische Mitarbeiter-Funktion geschaffen, um das Thema voranzutreiben.

Das ist schade und durchaus nicht ungefährlich. Denn Kunden erwarten heute, ausgelöst durch Unternehmen wie Amazon als Vorreiter digitalen Kundenverstehens, schnelle Reaktionszeiten, Multi-Channel-Kommunikation und 24/7-Service. FLOWFACT investiert aktuell massiv in neue Technologien. Digitale Tools wie der Salesautomat oder das Interaktive Exposé — wir berichteten in den letzten Kolumnen hiervon — sollen den Berufsstand wappnen. Der Salesautomat ist in der Lage, eine automatisierte und dennoch persönliche Interaktion mit Interessenten in Echtzeit zu führen. Diese Interaktion beinhaltet nicht nur die verschiedenen Kommunikationskanäle, die Menschen heute nutzen — sei es WhatsApp, SMS oder E-Mail —, sondern qualifiziert die Interessenten zugleich und trennt damit die Spreu vom Weizen. Ziel ist es, seine Zeit mit den RICHTIGEN Kontakten zu verbringen.

Eine nahtlose Kommunikation ist in besonderem Maße auch in Richtung Eigentümer wichtig. Der Verkäufer wartet nicht drei Tage auf einen Rückruf. Wer etwa über seine Website aktiv akquiriert und über den Leadmaster eine Preisermittlung anbietet, erhält wertvolle und warme Kontakte. Leider sinkt der Wert eines Leads in den ersten zehn Minuten. Will heißen: In der Sekunde, in der der Eigentümer die Wohnmarktanalyse anfordert, hat er einen ganz hohen Wert. Eine Stunde später mag es nur noch die Hälfte sein und acht Stunden erinnert er sich vielleicht noch nicht einmal daran, über welche Website er sein Objekt hat preislich einsortieren lassen.

Dieses schnelle Reaktionserfordernis, und das ist der springende Punkt, kann nicht manuell geleistet werden. Dafür sind die Tage zu voll, bestenfalls mit Eigentümerterminen, Besichtigungen und Notarterminen. Oft aber auch noch mit Administration, Marketing, Buchhaltung und Co. Jetzt einen Weg zu finden, seine knappe persönliche Zeit mit den Richtigen zu verbringen, kann nur durch einen cleveren Salesautomaten funktionieren. Der zugleich dafür sorgt, dass die anderen nicht verprellt werden, denn sie werden automatisch bedient.

Erst die nahtlose Kommunikation mit Eigentümern und Interessenten ist es, die für glückliche Kunden und damit für einen Wettbewerbsvorteil sorgen wird. Auf diese Weise erlauben es Digitalisierung und Transformation Immobilienunternehmen, sich agiler aufzustellen und den kommenden Herausforderungen zu begegnen.