„Wir wollen keine blinden Flecken mehr“

7. Mai 2019


Rund 200 Experten in den Nutzungsarten Büro, Industrie, Wohnen und Einzelhandel zählt die NAI apollo group inzwischen zu ihrem Netzwerk. Dabei setzt das Makler- und Beraterhaus nicht nur auf eigenen unternehmerischen Antrieb, sondern auch auf das Engagement von insgesamt neun Lizenzpartnern in ganz Deutschland. Das Netzwerk soll weiter wachsen, kündigt Geschäftsführer Andreas Wende an – und begibt sich dafür auf die Suche nach Unternehmertypen in den Wachstumsregionen Deutschlands.

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AIZ: Herr Wende, Sie sind auf Wachstumskurs. Dafür suchen Sie nicht nur eigene Mitarbeiter, sondern auch neue Partner. Was müssen wir uns unter der NAI apollo group vorstellen?

Andreas Wende: Wir verstehen uns selbst als schlagkräftiges Unternehmer-Netzwerk. Als NAI apollo sind wir sehr stark in Frankfurt und München aufgestellt. Dort ist unser Name nicht mehr wegzudenken. Durch unsere Partner CUBION, imovo, Immoraum, Kasten-Mann, Larbig & Mortag, Objekta, STRATEGPRO und VÖLCKERS & CIE ist die NAI apollo group aber auch in anderen deutschen Standorten vertreten. So können wir unseren Kunden auch im Ruhrgebiet, Stuttgart, Düsseldorf, Berlin, Köln/Bonn, Ulm, Mannheim und Hamburg die besten Ansprechpartner für Immobilieninvestments und Vermietungen an die Seite stellen. Wir sind aber keinesfalls ein Franchise-Unternehmen. Unsere Lizenzpartner arbeiten vollkommen selbstständig und dürfen sich zusätzlich exklusiver Partner der NAI apollo group nennen. Gemeinsame Geschäfte innerhalb der Gruppe sind Ziel und wünschenswert, aber keine Voraussetzung.

Die NAI apollo group gehört zu NAI Global. Was verbirgt sich dahinter?
Das stimmt, wir sind exklusiver Deutschland-Partner von NAI Global und planen diese Partnerschaft auch in weiteren Teilen Europas auszubauen. NAI Global ist das weltweit größte Netzwerk inhabergeführter Unternehmen im Bereich der Immobilienberatung. Rund um den Globus hat NAI Global über 7.000 Mitarbeiter und verwaltet Immobilien mit einer Gesamtfläche von rund 425 Millionen Quadratmeter. Pro Jahr werden im Netzwerk Immobilientransaktionen in Höhe von insgesamt rund 20 Milliarden US-Dollar. Erfreulicherweise tragen wir einen erheblichen Anteil daran, sodass wir uns bei den internationalen Treffen keinesfalls verstecken müssen. Das Gegenteil ist der Fall: Deutschland ist ein Investorenmagnet. Erst vor kurzem hatten wir ein „Cross Border Meeting“ mit unseren Partnern in den USA. Dort verfolgt man natürlich mit großem Interesse die Entwicklung von Deutschland als „safe haven“ Europas.

Wonach suchen Sie konkret?

Der Erfolg von NAI apollo basiert auf dem unternehmerischen Antrieb unserer Mitarbeiter. Und das ist keine Marketing-Plattitüde. Bei uns sind die Gesellschafter unserer Unternehmen und Tochterunternehmen im Alltagsgeschäft beheimatet. Es ist also keine Seltenheit, dass ein Mietinteressent, den wir auf der Suche nach neuen Flächen beraten, direkt mit dem Gesellschafter unseres jeweiligen Unternehmens zu tun hat. Im Zuge unseres Wachstumskurses suchen wir nach genau solchen Strukturen in ganz Deutschland. Einfach ausgedrückt: Wir suchen Unternehmertypen, die Spaß an der Immobilie haben, ihre Heimatmärkte mindestens so gut kennen wie ihre Wohnung und tolle Mitarbeiter beschäftigen. Dann steht einer Kooperation mit NAI apollo nichts mehr im Wege. Wir kümmern uns im Gegenzug um die Vermittlung von nationalen und internationalen Kunden, die vielleicht in Frankfurt oder München nicht fündig werden. Und wir schaffen Partnerschaften, wo vorher keine waren.

Welche Regionen sind besonders attraktiv für Sie?

Da fallen mir viele ein. Ostwestfalen finden wir sehr spannend, also alles im Großraum Münster, Paderborn, Bielefeld. Diese Region gehört zu den absoluten Gewinnern in Deutschland, das wissen auch Immobilieninvestoren. Ähnlich attraktiv sind Dresden und Leipzig, auch dort fehlen uns noch Partner. Hannover ist ebenfalls ein toller Standort, an dem sich derzeit eine Menge tut. Nürnberg ist auch kein Geheimtipp mehr, hier wollen wir auch neue Unternehmen für uns gewinnen. Wir wollen einfach keine blinden Flecken auf unserer NAI-Deutschlandkarte mehr, darum kümmert sich neben mir auch noch unser Director Business Development Martin Angersbach. Unser Wachstum ist also Chefsache. Wenn Unternehmen zu uns kommen und sagen, dass sie gern auch in Sachsen oder Niedersachsen investieren beziehungsweise anmieten wollen, wollen wir zukünftig auch die passenden Partner vorschlagen.

Was muss denn ein Lizenzpartner von NAI apollo mitbringen?

Ein Lizenzpartner muss die Bereitschaft haben, sich auf die Partnerschaft im Unternehmer-Netzwerk einzulassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Unternehmen zwei oder 20 Mitarbeiter beschäftigt. Größe war für uns noch nie ausschlaggebend. Und natürlich wollen wir das Feuer in den Augen unserer Partner sehen, so wie wir es — meistens zumindest — auch in unseren Augen entdecken können. Partnerschaft heißt auch Unterstützung und gemeinsame Sache machen. Ich gebe mal ein Beispiel: Vor wenigen Wochen haben unsere Lizenzpartner in Nordrhein-Westfalen, also Larbig & Mortag, CUBION und imovo, ihre Kräfte im Einzelhandel gebündelt und das Retail-Cluster NRW gegründet. Einzelhandelsinvestoren, -vermieter und -mieter können also nun grenzüberschreitend in der einwohnerreichsten Region Deutschlands nach passenden Immobilien suchen. Und zwar aus einer Hand. So etwas finden wir natürlich klasse, und auch unsere Kunden schätzen diese flachen Hierarchien in unserer Gruppe.

Was ist Ihnen außerhalb der Immobilienexpertise noch wichtig bei Ihren Partnern?

Wichtig ist, dass unsere Partner ähnlich wie wir keine Ellbogenmakler sind und fair und transparent mit uns und unseren weiteren Lizenzpartnern umgehen. Wir wollen ein gutes Miteinander und Spaß an gemeinsamen Erfolgen haben. Da dürfen auch mal offene Worte fallen, die aber immer auch lösungsorientiert sein sollen. In den letzten Jahren hat sich zudem gezeigt, dass uns alle eine Vorliebe für gutes Essen verbindet. Es darf also gern auch geschmacklich passen. In Frankfurt etwa sind wir stolzer Partner des Grüne-Soßen-Tags und nehmen diese Verantwortung sehr ernst. Wer jetzt nicht weiß, was darunter zu verstehen ist, darf gern ein Glas Grüne-Soßen-Pesto von uns anfordern. Wir würden uns im Gegenzug sehr freuen, wenn wir demnächst einmal Dresdner Christstollen in unserem Münchner Büro oder Nürnberger Würstchen an unsere Partner in Stuttgart verteilen dürfen. Schließlich geht — auch unternehmerische — Liebe durch den Magen. Beim Fußball machen wir übrigens keine Kompromisse. Unser Markenbotschafter ist Dragoslav “Stepi” Stepanovic. Aber wir sind da nicht zu engstirnig und besuchen gern auch andere Stadien. (hs)