Traumstrand vorm Grundstück kann jeder

16. August 2017


Ein nettes Häuschen am Strand in Florida zu besitzen, klingt traumhaft. Und es muss nicht bei einem Traum bleiben, ist der Immobilienmakler Arno Kupec überzeugt. Seit vielen Jahren handelt er in Deutschland mit Immobilien in den USA. Im AIZ-Interview erklärt er, warum sich eine Investition in Florida-Grundstücke lohnen kann. Interview von Dorit Wezel

Herr Kupec, Sie sind Experte für Grundstücke in Florida. Aus der Entfernung zu kaufen, ist sicher nicht ganz einfach. Wie besichtigt man eigentlich?

Wenn ich mir was anschauen will, empfehle ich immer direkt bei Bing oder bei Google Maps zu suchen. Da kann man auf das Grundstück bis auf ein paar Meter herunter zoomen. Wenn man allerdings tatsächlich vor Ort sein möchte,  bleibt einem nichts anderes übrig als in das Flugzeug zu steigen. Wir empfehlen  unseren Kunden nicht nur das Grundstück zu kaufen, sondern es auch zu bebauen, da Florida vergleichsweise günstig ist.

Wer nicht bauen will, kann das Grundstück aber auch kaufen, um es zehn, 15 Jahre einfach zu halten und es erst dann weiterzuverkaufen. Unsere Erfahrung zeigt,  dass man so den höchsten Gewinn herausholt. Im Vergleich mit Immobilieninvestitionen in Deutschland, ist der Steueraufwand in Florida deutlich geringer. Eine Spekulationssteuer wie bei uns gibt es dort nicht. Ich habe eine Pauschalsteuer von 15% und das war es.

Deutsche Käufer kennen sich auf dem US-Markt sicher nicht gut aus…

Müssen sie auch nicht. Wir kümmern uns komplett um alles – vom Erwerb bis zum Wiederverkauf – wenn der Kunde das so wünscht. Auf diese Weise verdienen wir unser Geld. Da steckt viel Beratungsleistung drin.

Aber warum sollte man ausgerechnet auf ausländische Märkte setzen, die auch risikobehaftet sind?

Unser Geschäft ist eine tolle Alternative oder Ergänzung zum deutschen Markt, weil die Preise in den USA einfach deutlich günstiger sind. Die Einstiegspreise liegen in Florida bei 15.000 Dollar. Dafür — man mag es kaum glauben — bekomme ich schon ein Grundstück mit fast 1000 Quadratmetern. Das sind die Mindestgrößen, die der typische Amerikaner braucht, um ein Haus zu bauen. Eine klassische Wohnungsgröße liegt bei 150 qm. Alles was darunter liegt, ist dem durchschnittlichen Amerikaner zu klein. Noch lohnt es sich, wegen der geringen Einstiegspreise, ein Grundstück zu kaufen und dann am besten erst einmal ruhen zu lassen. Die Nachfrage nach Südwestflorida steigt aktuell wieder an. Nach dem Immobiliencrash vor einigen Jahren, sind es nun vor allem wieder die Amerikaner selbst, die interessante Immobilien suchen.  Schließlich ist es dort 365 Tage warm —der Sunshine State eben.

15.000 Dollar. Eintrittsschwelle niedrig. Das klingt nach einer sicheren Anlage. Wo ist der Haken?

Das sind eben die lokalen Preise . In Florida zahlen Sie Grundstückspreise von etwa 13 Euro pro Quadratmeter. Jemand aus Berlin oder dem Rhein-Main-Gebiet, kann sich das gar nicht vorstellen. Denn hier ist man Preise gewohnt, die fangen bei 450 Euro pro Quadratmeter an. In Miami ist das allerdings schon anders. Da kriegen Sie unter einer gefühlten Million kein Bauland. Das ist wie bei uns auch stark von der Lage abhängig.

Wie lange sind Sie auf diesem Markt schon tätig?

Insgesamt 21 Jahre. Wir steigen regelmäßig ins Flugzeug und schauen uns die Grundstücke persönlich an. Unter anderem überprüfen wir im Vorfeld die Nachbarschaft, wer links und rechts vom Grundstück wohnt. So können wir auch einschätzen, ob es sich um ein gutes oder ein weniger gutes Wohngebiet handelt, weil sich das ja dann auch auf den Wiederverkauf auswirkt

Sie bieten Ihre Dienstleistungen bundesweit an und suchen Partner. Wie stellen Sie sich das vor?

Das ist relativ einfach. Auf der einen Seite haben wir unsere Bestandskunden. Die Kunden, die immer wieder kaufen, die Kunden die wir wirklich kennenlernen aufgrund unserer klassischen Maklertätigkeit. Die kaufen regelmäßig bei uns, weil Sie sagen: Wenn ich mein Geld auf der Bank liegen lasse, bekomme ich momentan 0,0% Zinsen. Also investiere ich lieber in ein Grundstück, das dann in 10 Jahren mehr als das Doppelte wert sein kann. Wonach wir jetzt suchen, sind Immobilienprofis, die Kunden einbringen, die investieren wollen, aber auf dem deutschen Markt derzeit nichts lohnenswertes finden.

Sehen Sie da einen Trend?

Ja, denn viele Investoren sind so davon überzeugt in Immobilien zu investieren, dass sie sich nicht einmal mehr etwas daraus machen, Kapital- oder sogar Spekulationssteuern zu bezahlen. Bei einer Investition hat man eine Sofortrendite und eine jährliche Rendite durch Mieteinnahmen. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass Investments immer zwei Seiten haben. Mit dem Kauf eines Grundstücks kauft man auch gleichzeitig das Risiko und die Versicherung mit ein. Und auch die laufenden Kosten, müssen bei einer seriösen Investition berücksichtigen werden. Deswegen wollen wir auch nur mit Profis zusammenarbeiten. Erfahrene Investoren erkennen windige Geschäfte sofort. Die können schließlich auch gut rechnen.

Und wie läuft es in der Praxis ab, wenn es zu einer Kooperation zwischen Ihnen und dem Makler kommt?

Die werden Kooperationspartner und erhalten einen entsprechenden Vertrag. Wenn es dann zu einem Kaufabschluss kommt, bekommt der Vertragspartner seine volle Kommission unabhängig davon, ob wir die Immobilie verkauft haben oder der Partner selbst.

Gibt es irgendwelche geographischen Besonderheiten, die man beim Kauf eines Grundstücks in Florida beachten sollte? Mir fallen spontan nur Palmen und Strand ein…

Sie denken an Palmen und Strand – das ist super! Von unseren Grundstücken sind sie auch in fünf Minuten genau dort. Aber wenn man die meisten fragt, so denken sie bei Florida als erstes an Hurrikane. Daher werden inzwischen auch alle Häuser hurrikansicher gebaut. In den letzten 70 Jahren haben sieben Hurrikane Florida tatsächlich getroffen. Und wenn es dazu kommt, dann zerreißt es die Häuser, die damals in den 70ern und 80ern aus Holz gebaut wurden. Inzwischen sind die natürlich aus Stein und auch resistent. Aber man kann dort ohne eine entsprechende Versicherung auch nicht mehr bauen. Wettertechnisch läuft es in Florida deutlich anders als in den gemäßigten Zonen von Deutschland. Wenn es in Florida regnet, dann oft in richtigen Wassermassen. In Deutschland laufen in vergleichbaren  Situationen die Keller voll. In Florida haben die für solche Fälle extra einen Meter Bodenplatte unter dem Haus für solche Fälle. Dafür haben die Häuser aber keinen Keller wie in Deutschland, die oft auch als Lagerräume für Lebensmittel verwendet werden. In Amerika gibt es dafür Hauswirtschaftsräume, die befinden  sich meist zwischen der Garage und der Küche.

Immer auf dem neusten Stand mit AIZ – Das Immobilienmagazin als APP

[appbox googleplay com.smartexpose.aizapp]

[appbox appstore 1218286943]