Besonders private Vermieter legen Wert auf langfristige Mietverhältnisse und auf ein gutes Verhältnis zum Mieter. Entsprechend wichtig ist ihnen die Auswahl der Mieter. Wer über viel Erfahrung mit Immobilien verfügt, vor Ort ist und den Aufwand nicht scheut, kann die Vermietung selbst in die Hand nehmen. Doch viele Eigentümer nutzen dafür die Dienstleistungen eines erfahrenen Maklers.
Für sie besteht die erste Hürde darin, einen seriösen Makler zu finden, dem sie ihre Immobilie anvertrauen. Die Tatsache, dass die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, birgt für potentielle Auftraggeber Unsicherheiten und kann für Misstrauen sorgen. Die Gewerbeerlaubnis alleine reicht privaten Eigentümern daher in der Regel nicht als Qualitätsnachweis. Sie legen im Vorfeld der Auftragsvergabe Wert auf anerkannte Ausbildungen beispielsweise zum Immobilienkaufmann oder -fachwirt, auf Zertifikate wie die DIN EN 15733, TÜV- oder Dekra-Zertifikate, auf Weiterbildungen sowie auf positive Online-Bewertungen, hinterfragen die Unternehmensgeschichte und die Mitgliedschaft in einem Makler-Verband und erkundigen sich nach Referenzen.
Neben der fachlichen Expertise ist die Marktnähe ein wichtiges Auswahlkriterium. Eigentümer erwarten vom Makler ihres Vertrauens, dass er den lokalen Immobilienmarkt kennt und über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden ist. Schließlich muss er den erreichbaren Mietpreis nicht nur nach den Vorgaben eventuell geltender gesetzlicher Vorgaben, sondern auch nach den Gegebenheiten von Angebot und Nachfrage vor Ort beziffern und einen realistischen Vermittlungszeitraum abschätzen können. Ein seriöser Makler nimmt sich Zeit, in finanzieller Hinsicht fundiert zu beraten und seine Vermarktungsstrategie zu erläutern. Wie in jedem anderen Dienstleistungsverhältnis gilt auch hier: Nicht jeder Kunde will jedes Detail mitentscheiden, aber jeder Kunde muss wissen, um welche Details es geht.
Für beide Seiten hilfreich ist, wenn der Makler im Beratungsgespräch seine Arbeitsweise im Detail erläutert. Verfügt er über ein Büro mit mehreren Mitarbeitern oder einen großen Kundenstamm potentieller Interessenten, so kann der Eigentümer auf eine rasche Abwicklung oder auch eine zielgerichtete Ansprache bestimmter Personengruppen hoffen. Arbeitet der Makler in einem größeren Netzwerk und mit entsprechend kurzen Wegen beispielsweise mit Gutachtern, Anwälten oder Energieberatern zusammen, so wissen das Eigentümer zu schätzen, die in solch einer benachbarten Branche noch auf der Suche nach einem Dienstleister sind.
Private Eigentümer wissen Ehrlichkeit und Transparenz zu schätzen. Sieht ein Makler Mängel in der Mietsache oder Hindernisse bei der Vermietung, sollte er diese daher am besten frühzeitig thematisieren und im Idealfall Lösungsvorschläge unterbreiten. Auch die fällige Provision und alle entstehenden Kosten sollte der Makler aktiv ansprechen, genau wie Haftungsfragen. Jedem noch so guten Makler kann ein Fehler unterlaufen, den ein Mieter später zum Anlass für eine Schadensersatzklage nimmt. Kann der Makler eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung vorweisen, so fühlt sich der Eigentümer auf der sicheren Seite.
Wenn dann noch der Service stimmt, das Exposé den Vorstellungen des Kunden entspricht oder bei Bedarf auch noch verändert wird, die Kollegen im Büro bei Rückfragen gut erreichbar und hilfsbereit sind, Besichtigungstermine verlässlich organisiert und durchgeführt werden, dann ist der Schritt zur erfolgreichen Vermietung ein kleiner.