Differenziertes Sicherheitsgefühl in Deutschland

10. November 2023


Die vierte Ausgabe der Sicherheitsstudie von ABUS und liefert viele Erkenntnisse, wie es um das Sicherheitsgefühl in Deutschland bestellt ist. Seit dem Jahr 2020 gibt der Sicherheitsexperte ABUS diese Studie in Auftrag und greift dabei immer wieder die gleichen Fragestellungen auf. Fragen in Bezug auf aktuelle Geschehnisse und gesellschaftlich relevante Themen ergänzen diese Basis-Fragen. Ging es in den vergangenen Jahren eher um das Thema Sicherheit im Kontext der Corona-Pandemie, wurde in diesem Jahr das Thema Cybersicherheit aufgegriffen. So liefert die Studie eine verlässliche Quelle zu Tendenzen und Strömungen im Bereich des Sicherheitsgefühls der deutschen Bevölkerung.

Von Stephen Paul

Die Sicherheitsvorstellungen der Deutschen variieren je nach Wohnort und Region. Stadtbewohner geben an, sich sicherer zu fühlen, als es Bewohner von ländlichen Gegenden tun. Westdeutsche fühlen sich sicherer als ihre ostdeutschen Mitbürger.

Es wird wieder mehr eingebrochen

Während es bei den meisten Fragen im Jahresvergleich nur leichte Veränderungen gab, berichteten 25 Prozent der Umfrageteilnehmer von Einbrüchen in ihrer Nachbarschaft innerhalb der letzten zwölf Monate. Dies bedeutet eine signifikante Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr, in dem diese Frage nur 18 Prozent bejahten, und deckt sich mit den Zahlen der aktuellen Kriminalstatistik. Aus dieser geht ein Anstieg der Wohnungseinbrüche um 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hervor. Damit zeigt sich: Die Jahre der sinkenden Einbruchzahlen sind vorbei. Oder anders: Nach dem Ende der Pandemie kommen die Einbrecher zurück.

Große Angst vor seelischem Schaden

In punkto Sicherheitsempfinden ergaben sich auch dieses Jahr wieder regionale Unterschiede. Stadtbewohner fühlen sich sicherer (22 Prozent) als Bewohner ländlicher Gegenden (17 Prozent). In der Befragung benannten 25 Prozent der Teilnehmer Einbrüche in ihre Wohnung oder in ihr Haus als ihre größte Angst, was kriminelle Übergriffe angeht – unabhängig von der tatsächlichen Wahrscheinlichkeit, dass diese passieren. Die größte Sorge im Falle eines Einbruchs ist für mehr als die Hälfte der Befragten der potenzielle seelische Schaden, den Einbrecher anrichten könnten, im Vergleich zum materiellen Verlust. Trotz dieser Angst hat fast die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) keinerlei Sicherungssysteme wie Türsicherungen, Überwachungskameras, Alarmanlagen oder Smart-Home-Systeme installiert. Infolgedessen planen immerhin 29 Prozent der Befragten, in den nächsten zwölf Monaten in Sicherheitssysteme zu investieren.

Jeder Zweite sorgt sich um Attacken aus dem Internet

Im Rahmen der diesjährigen Studie wurde auch die Gefahr von Cyberattacken thematisiert. Das Ergebnis zeigt, dass dieses Thema die Befragten durchaus bewegt: Mehr als jeder Zweite schätzt die Gefahr der digitalen Manipulation oder von Datendiebstahl als hoch ein. In Bezug auf digitale Sicherheitssysteme steht folgerichtig auch das Thema Sicherheit mit 69 Prozent an erster Stelle auf die Frage, welche Eigenschaft bei einem System am wichtigsten ist, gefolgt von der einfachen Bedienung.

Die detaillierten Ergebnisse der Sicherheitsstudie können ab sofort auch unter www.sicherheitsumfrage.de eingesehen werden.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.000 Personen zwischen dem 1. August 2023 und dem 3. August 2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

 

Fotos: ©ABUS