Finanzierungsangebote in Echtzeit

22. März 2023


Durch die veränderte Zinslage sind auch Immobilienmakler jetzt stärker gefordert, Nachfrager bei der Immobilienfinanzierung zu beraten. Das PropTech-Unternehmen Justhome bietet nicht nur einen Finanzierungsrechner an, mit dem Immobiliensuchende herausfinden können, ob und wie viel Immobilie sie sich leisten können, sondern zeigt auch bundesweite Finanzierungsangebote in Echtzeit an. Geschäftsführer Johannes Fenner erklärt im AIZ-Interview, wie das funktioniert und wie Makler davon profitieren.

Interview von Adrian M. Darr

AIZ: Herr Fenner, viele Immobiliensuchende sind verunsichert, ob sie sich eine Immobilie derzeit leisten können. Wie hilft Justhome bei der Suche nach der passenden Immobilie und Finanzierung?

Johannes Fenner: Kaufinteressierte möchten genau verstehen, was sie sich leisten können. Dann können sie gezielt nach der passenden Immobilie suchen. Und wenn sie eine Immobilie gefunden haben, muss es schnell gehen mit der Finanzierung. Genau dafür ist Justhome da. Auf unserer Website können Kunden in Echtzeit alle in Deutschland online bereitgestellten Bankangebote abrufen. So wissen sie sofort, ob und mit wem eine Finanzierung möglich ist. Hinzu kommt, dass wir mit unserem Expertenteam Top-Beratung bieten. Wir wissen, was bei einzelnen Banken abseits vom Massengeschäft vielleicht doch noch möglich ist. Durch dieses Zusammenspiel von Technologie und Markterfahrung bekommen unsere Kunden die optimale Lösung und die Immobilienfinanzierung schnell und verläuft reibungslos.

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation am Immobilienmarkt vor dem Hintergrund der Zinsentwicklung ein?

Die Verdreifachung des Zinsniveaus innerhalb eines Jahres ist für uns alle eine Herausforderung. Was letztes Jahr noch problemlos finanzierbar war, geht für viele Kunden auf einmal nicht mehr. Nun stabilisiert sich die Situation und die Menschen passen ihre Erwartungen an die neuen Umstände an. Auch die Preise bewegen sich. Der Corona-Boom am Immobilienmarkt ist vorbei und Käufer prüfen im Vorfeld einer Besichtigung genauer ihr Budget. Dafür ist unser Finanzierungsrechner da.

Wie sehen Banken aktuell die Immobilienfinanzierung?

Der Risikoappetit der Banken ist merklich zurückgegangen. Maximale Beleihungsläufe wurden reduziert, die Bonitätsprüfungen sind strenger geworden. Auch das gehört zur neuen Normalität, an die wir uns alle gewöhnen müssen. Kompetenz ist auch in der Finanzierungsberatung wieder gefragt und deshalb freue ich mich, dass wir echte Experten in unserem Beratungsteam haben, die mit den Banken auf Augenhöhe sprechen.

Sie sagten, dass Sie auf Ihrer Webseite Finanzierungsangebote in Echtzeit anzeigen. Wie funktioniert das? Worin unterscheidet sich das zu dem, was beispielsweise bei Online-Immobilienportalen angezeigt wird? Und wie profitieren Maklern davon?

Wir greifen über technische Schnittstellen auf alle gängigen Plattformen zu und bieten dadurch Zugang zu nahezu allen Banken und Sparkassen. Wir sind sozusagen die „Meta-Suchmaschine“ für die Baufinanzierung. Die meisten Finanzierungsvermittler haben nicht diesen breiten Marktüberblick, da sie nur mit einer Plattform zusammenarbeiten. Dabei zeigen wir die Bankangebote spezifisch basierend auf den Angaben der Kunden in unserem Finanzierungsrechner an. Bei uns gibt es keine Lockangebote. Der Rechner und die Echtzeitdaten können auch in Webseiten integriert werden. Makler geben uns immer wieder Rückmeldung, dass unsere Schnelligkeit den entscheidenden Unterschied macht. Bei uns muss man nicht erst einen Termin ausmachen, E-Mails schreiben oder herumtelefonieren. Kaufinteressierte wissen mit unserem Finanzierungsrechner sofort, ob und unter welchen Bedingungen Sie sich eine Immobilie leisten können. Der Makler kann das prüfen, indem er unser Finanzierungszertifikat verlangt, das wir online ausstellen. Für alle Seiten besteht sofort Transparenz und der Immobilienkauf wird schneller abgeschlossen.

Wie viel geht dabei, bei der Finanzierungsberatung digital und was muss weiterhin analog stattfinden?

Finanzierungsberatung wird noch viel digitaler werden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren Service weiter zu automatisieren. Natürlich ist das nicht für jeden Kunden das richtige und die optionale Beratung von einem Experten mit jahrelanger Erfahrung wird es noch lange geben. Aber es gibt so viele manuelle Prozesse, die optimiert werden können.

Wie läuft der Beratungsprozess bei Justhome genau ab?

Wir empfehlen unseren Kunden, erstmal mit unserem Finanzierungsrechner ein Gefühl für die Machbarkeit ihres Projekts zu bekommen. Wenn die Kunden dann ein Objekt gefunden haben und es konkret wird, bieten wir ihnen ein Finanzierungszertifikat an, sofern die Finanzierung machbar ist. Außerdem steigen wir ein in die persönliche Beratung per Video oder Telefon. Nach dem Erstgespräch geht es dann im nächsten Schritt darum, sich für eine Bank zu entscheiden und die notwendigen Unterlagen zusammenzustellen. Hierbei begleiten wir unsere Kunden und sind für Rückfragen auf allen Kanälen erreichbar.

Aus wie vielen Finanzierungsanfragen entwickeln sich auch tatsächliche Immobilientransaktionen?

Das lässt sich nicht so pauschal beantworten, weil das von vielen Faktoren abhängig ist wie zum Beispiel der Quelle des Kundenkontakts und der allgemeinen Marktsituation. Die Dinge laufen gut, wenn weniger als sieben bis acht Anfragen zu einer Finanzierung führen.

Warum entscheidet man sich als Start-up für die Immobilienwirtschaft?

Menschen dabei zu helfen, sich ein Zuhause zu schaffen, ist eine geniale Aufgabe. Außerdem ist der Markt für Immobilienfinanzierung in Deutschland gefangen in der „Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht“-Falle. Es gibt so vieles, was wir neu denken und besser machen können. Dabei geht es uns nicht nur um die Vermittlung von Bankdarlehen. Wir arbeiten parallel auch an einem eigenen Finanzierungsprodukt, um Menschen zu helfen, in ihr Eigenheim zu kommen. Ich freue mich, dass unser Angebot bei unseren Kunden so gut ankommt und wir haben noch viel vor.

Fotos: © Justhome