Persönlichkeit ist wichtiger als ein großer Name

4. Oktober 2023


Von Stephen Paul

Philipp Frank ist ein erfahrener Platzhirsch, der nicht wirklich alt ist, sondern in der Mitte des Unternehmerlebens. Der Inhaber der Finanzhaus Immobilien in Bad Segeberg gewann den ersten Platz in der Kategorie „Local Hero“ beim Deutschen Immobilienpreis. „Das ist ja mal etwas Besonderes, da dieser Preis nicht an jedem Kiosk erhältlich ist und daher auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal ist“, kommentiert er mit norddeutscher Begeisterung. „Der Preis ist eine Bestätigung, dass unser Weg ein guter Weg ist und mein Team gute Arbeit macht.“

Als Vertriebler arbeitete Frank schon immer gern mit Menschen. Gelernt hat er in der Sparkasse. Ein Freund öffnete dann dem Sparkassenfachwirt den Weg zur LBS Immobilien, wo er als selbständiger Bereichsleiter für Immobilien tätig wurde. Dann kam aber doch der Wunsch auf, für den eigenen Namen zu arbeiten. So entstand im Jahr 2011 die Finanzhaus Immobilien und eine Erfolgsgeschichte begann.

Mit Menschen zu arbeiten, gemeinsame Lösungen erarbeiten und zusammen ans Ziel zu kommen, ist Franks Motivation. Häufig sind es die Aufträge, die mit Trennungen, Erbschaften oder finanziellen Hintergründen sehr emotional für alle Beteiligten verlaufen. Hier sieht er sich dann oft als Mediator und empfiehlt auch schon mal nicht zu verkaufen. „Ehrlichkeit, Respekt vor dem Geschaffenen und stets den Menschen im Vordergrund“ – so lautet seine Devise.

Emotionen sind nicht digitalisierbar

Der Schwerpunkt seiner geschäftlichen Tätigkeit liegt dabei auf Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen zu Verkauf. „Am Ende des Auftrages, nach der Übergabe, wird uns stets Dank ausgesprochen und die Courtage ist wirklich verdient“, sagt Frank.

Im Übrigen sei er überzeugt, dass der Immobilienvertrieb nie komplett digitalisiert werden kann. Denn die damit verbundenen Emotionen seien nicht digitalisierbar. Zwar werde auch er in den nächsten Jahren im eigenen Unternehmen mehr Tools der Digitalisierung einsetzen, jedoch würden Menschen als Berater, als Problemlöser undd als Zuhörer nie ersetzt werden.

Ausbildung ist Zukunftsvertrauen

Frank bildet in seinem Unternehmen auch aus. „Als Ausbildungsbetrieb stehe ich zur Zukunft unserer Branche und bin überzeugt, das kompetente, ehrliche und menschliche Immobilienvertriebler auch in Zukunft erfolgreich sein werden.“

Man merkt dem Immobilienunternehmer an, wie sehr er an seiner Arbeit hängt. „Die glücklichen Gesichter von Käufern und Verkäufern sowie auch mal das eine oder andere Dankeschön erfüllt mich total. Denn ein Dankeschön ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.“ Es komme hin und wieder auch vor, dass er zu Einweihungen oder Gartenfesten der neuen Käufer eingeladen wird.

Gute Chancen durch ehrliche Beratung

Frank blickt zuversichtlich in die Zukunft der Immobilienwirtschaft. Immobilien würden immer gehandelt, unabhängig von der Marktsituation. Die Chancen stünden gut, wenn man ehrlich berät und auch klarstellt, dass die Preise von vor zwei Jahren nicht mehr erzielbar seien.

Der Markt werde sich bereinigen. Ein guter, erfolgreicher Einzelkämpfer könne stärker sein als ein Franchiser mit großem Namen, der jedoch unpersönlicher wirke. „Bei uns in Schleswig-Holstein sind es nur die mittelständischen Unternehmen ohne Anbindung an eine Kette. Die Franchiser haben in unserer Region keinen großen Marktanteil.“

Genug Regeln für die Immobilienwirtschaft

Von der Politik erwartet er, dass sie sich nicht zu sehr einmischt. Es gebe längst genug Regeln für die Branche. Frank spricht übrigens nicht nur über Politik, sondern engagiert sich auch selbst. Als Bürgermeister seiner Gemeinde, Schulverbandsvorsteher und Fachausschuss-Vorsitzender für Wirtschaft, Bauen und Wohnen der Kreis-CDU.

Den IVD sieht er als idealen Partner der Branche. Der Verband stehe für Kompetenz, Qualität und sei wie eine große Familie, die sich stets gegenseitig unterstütze. Den Austausch und die Information bei Fortbildungen, den Verbandstagen oder bei den regionalen Stammtischen schätze er sehr. „Ohne den IVD wäre ein Immobilienunternehmen unvollständig“, ist Frank überzeugt.

Bildnachweis: Philipp Frank