Von Tränen und Transparenz

21. Juni 2023


Immobilienmakler haben nicht den besten Ruf. Doch das hat Angela Gehrmann nicht abgeschreckt, ganz im Gegenteil. Die Maklerin aus Hagen und ihr Team sind motiviert — bis zum heutigen Tage. „Wir machen es einfach besser“, sagt sie mit leuchtenden Augen.

Von Stephen Paul

Aus dem spannenden Alltag berichtet Angela Gehrmann gerne. Jeder Tag sei anders. „Morgens wissen wir meistens noch nicht, was der Tag bringt. Nur mit absoluter Flexibilität und Einsatzbereitschaft ist unsere Arbeit tatsächlich wirklich gut zu machen“, sagt die Maklerin. Zudem sei sie sich der Verantwortung gegenüber ihren Kunden stets bewusst. Es gehe in jedem einzelnen Fall um sehr viel Geld, auf Verkäufer- und auf Käuferseite. Ein guter Immobilienmakler habe dies vor Augen und handele mit entsprechender Expertise und mit Bedacht. „Für mich ist auch die Mitgliedschaft im IVD vom ersten Tag meiner Tätigkeit an eine Selbstverständlichkeit und ein absolutes Qualitätsmerkmal für Immobilienmakler“.

Eine gewagte Hausbesichtigung

Mitunter sei das Maklerleben auch gefährlich, verrät Gehrmann schmunzelnd. Bei der Besichtigung mit einem betagteren Interessenten, der auf der Suche nach einer passenden Immobilie für seinen Sohn war, wäre es mit dem Maklerinnenleben fast vorbei gewesen. Wollte der gehbehinderte Mann doch unbedingt den Dachboden sehen. Nachdem sie ihn wiederholt darauf hingewiesen hatte, dass dies doch vielleicht besser in einem Besichtigungstermin mit dem Sohn geschehen sollte, ließ sie sich dann doch darauf ein. „Ich wollte ja nicht, dass es nachher heißt: „Die Maklerin hatte wohl etwas zu verheimlichen, sie ließ mich nicht auf den Dachboden“, erinnert sich Gehrmann. In Sorge um den Interessenten habe sie dann auf sich selbst nicht genug aufgepasst. Beim Herablassen der Bodentreppe schlug diese mit voller Wucht und ihrem gesamten Gewicht gegen Gehrmanns in letzter Sekunde hochgerissenen Arme — und dadurch glücklicherweise nicht gegen ihren Kopf. Von den blauen Flecken habe sie aber noch lange etwas gehabt.

Langweilig gibt’s woanders

Im Beruf einer Maklerin werde es auf jeden Fall nie langweilig. Da ist der Anruf einer verzweifelten Interessentin auf eine der Annoncen Gehrmanns in der Immobilienbörse. „Leider mussten wir ihr mitteilen, dass das Objekt der Begierde gerade in die Reservierung gegeben wurde“, berichtet die Hagener Immobilienexpertin. „Den Tränen nahe klagt sie uns ihr Leid. Immer ist sie zu spät oder bekommt aus anderen Gründen den Zuschlag nicht.“ Auf die Frage hin, ob es auch eine renovierungsbedürftige Immobilie sein könne, die wir gerade für den Verkauf vorbereiten, kam sofort ein klares: „Das ist gar kein Problem! Unsere ganze Familie ist da sehr gut aufgestellt.“ So sei schließlich alles ganz schnell gegangen: Besichtigung, Finanzierung, Notartermin. Verkäufer und Käuferin glücklich!

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Davon weiß auch Gehrmann zu berichten. „Was in unserem Maklerinnenalltag leider kein schönes Phänomen ist, ist die wachsende Unzuverlässigkeit und Unverbindlichkeit. „Wir haben es uns angewöhnt, jeden Besichtigungstermin nochmals ein paar Stunden vorher telefonisch abzufragen.“ Oftmals heiße es dann nämlich seitens der Interessenten: „Ich wollte Sie gerade anrufen und absagen.“ Dies wäre wahrscheinlich nicht passiert, vermutet Gehrmann und spricht dabei aus langjähriger Erfahrung. Es könne auch passieren, dass Interessenten gar nicht mehr erscheinen. Mit einem Augenzwinkern fügt Gehrmann hinzu: Ein Interessenten-Bewertungsportal wäre für Makler sehr hilfreich.

Verkäufer, Käufer und Makler sind ein Team

Aus eigener Erfahrung hat die Maklerin noch Tipps an Kolleginnen und Kollegen auf Lager: „Arbeiten Sie mit absoluter Transparenz für Ihre Kunden. Klären Sie die Verkäufer im ersten Gespräch über den gesamten Ablauf auf. Sprechen Sie die Verkäufercourtage proaktiv an und bewerten Sie die Immobilien professionell und real.“

Interessenten sollte ausreichend Raum und Zeit gelassen werden, sich mit der Immobilie auseinander zu setzen. In jeder Erstbesichtigung weisen Gehrmann und ihr Team die Interessenten darauf hin, dass sie zum zweiten Termin bitte diejenigen mitbringen, die ihnen bei der Entscheidung für oder gegen die Immobilie helfen. Seien es Fachleute, Familienmitglieder oder Freunde. Denn erst dann, wenn die Entscheidung für die Immobilie sicher getroffen ist, ist der weitere Verlauf auf einen guten Weg gebracht.

„Wir sind zusammen mit unseren Verkäufern und Käufern ein Team“, bringt Gehrmann ihre berufliche Haltung auf den Punkt. Das kommuniziert sie von Anfang an und es ist wohl das Geheimnis ihres langjährigen Erfolges. Wenn ganz zum Schluss alle zur Beurkundung des Kaufvertrages beim Notar zusammenkämen, sei dies das Ergebnis der Arbeit der vorangegangenen Wochen und Monate.

Es war richtig, eine Maklerin zu beauftragen

Eine zufriedene Kundin, Mechtild Hammel aus Hagen-Helfe, schilderte uns: „Ich habe meine Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut, den Verkauf meines Hauses in die professionellen Hände einer Maklerin zu legen. Die freundliche Verständigung in allen Belangen und die kompetente Vorgehensweise im persönlichen Miteinander haben mir Ruhe und Gelassenheit gegeben. Zu jedem Zeitpunkt während der Informations- und Verhandlungsphase bis zum Abschluss des Vertrages habe ich mich durch die Maklerin begleitet gefühlt.“

 

 

Foto: © Angela Gehrmann